Thomas Holtbernd

Ich schreibe für explizit, weil ich katholisch bin und das ist gut so. Und ich habe diese katholische Lust am Leiden und das treibt mich, mit der katholischen Seele die Welt zu beschreiben.
Zur Person: geb. in Bottrop, ein alter Westfale und vermutet dennoch, dass in der Tiefe der westfälischen Seele ein Rest von Humor zu finden ist. Geschult an drei Frauen, einer Ehefrau und zwei Töchtern. Akademisch fortgebildet in Theologie, Psychologie und Philosophie.

Beiträge von Thomas Holtbernd

Gegengelesen: Scham und Schande

(explizit.net) Da war der eine, der hatte Einfluss und da war der andere, der hat Bedeutung. Der eine war oben und unten, der andere ist jetzt auf dem Weg nach oben. Der eine schrieb auch ein Buch, der andere konnte richtig schreiben. Der eine wollte seinen Ruf retten, der andere war ein Rufer. Der eine machte sich zum Thema, der andere setzte Themen. Der eine hielt sich für groß, der andere war groß. Beim einen ist der Prozess eingestellt, beim anderen ist die Uhr abgelaufen.

Gegengelesen-Kommentar: "Das Schwein ist tot"

(explizit.net) Gegengelesen-Kommentar

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Die EZB hat die Zinsen mal wieder gesenkt und die Wirtschaft läuft, der DAX hat die 10.000er Marke überschritten. Das Sparen lohnt nicht, sind doch Zinsen so niedrig, dass man nachher weniger als vorher hat. Das Sparschwein wurde zur Schlachtbank geführt, wer solche Tiere noch füttert, der ist ein armer Wicht. Alte Regeln sind vorbei, Sparsamkeit ist nicht mehr klug, sondern selten blöd. Ausgeben sollen wir die Moneten und nicht sammeln. Die Konjunktur muss laufen, Kredite sollen wir nehmen, damit die Wirtschaft in Schwung kommt und alle einen Arbeitsplatz haben.

Jeder zweite Deutsche ist übergewichtig und geht nicht wählen

(explizit.net) Gegengelesen-Kolumne

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Ob die 50 Prozent der Übergewichtigen mit den 50 Prozent der Nichtwähler in Deutschland identisch sind, das wäre eine interessante Frage. Vielleicht gingen die Übergewichtigen nicht zur Urne, weil sie so unbeweglich sind. Möglicherweise fehlt den Nichtwählern bei Entscheidungen das kritische Potenzial und sie essen alles, was ihnen auf den Tisch kommt und können sich auch bei den Parteien nicht für eine entscheiden. Und wenn die beiden Gruppen nicht identisch sind, wie hoch ist die Schnittmenge?

Gegengelesen: Wut und Ausschluss

(explizit.net) Gegengelesen-Kommentar

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Frank-Walter Steinmeier wird heftig gelobt und bei youtube der Wochenhit. Endlich hat mal jemand die Fassung verloren und seine Wut heraus gelassen. Er beschimpft Protestler bei einer Wahlkampfrede in Berlin auf dem Alexanderplatz und ob man seiner Meinung ist oder nicht, Achtung verdient es, dass ein Politiker endlich einmal Farbe bekennt. Dass ein Roter grün vor Wut wird, lässt Die Grünen hoffen, bald wieder einen Außenminister in ihren Reihen zu bekommen. Dann würden die anderen so richtig gelb vor Neid und fielen in das schwarze Loch, in das ihre Vorsitzende sie schon länger schweigt.

Gegengelesen: Wilde Erdbeeren

(explizit.net)Gegengelesen-Kolumne

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Gerade ist die „kalte Sophie“ vorbei, die letzte unter den Eisheiligen, da soll die Sonne jetzt kräftig scheinen und die Erdbeeren tonnenweise auf den Feldern reif und daher gepflückt werden. Auch wenn kaum noch jemand weiß, was es mit den Eisheiligen auf sich hat und vor allem, welche Heiligen damit gemeint sind - es sind Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie-, die Freude auf die Erdbeeren ist groß.

Gegengelesen: Wohlige Schieflage

(explizit.net)

Kommentar von Thomas Holtbernd

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Mal wieder posaunt die Liga der Gerechtigkeitskämpfer, dass es eine soziale Schieflage gäbe. Die Schere zwischen armen und reichen Menschen werde immer größer. Der Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Rolf Rosenbrock, ein gut situierter und verbeamteter Professor, beklagt, dass ein bedrohlicher Trend zu verzeichnen sei. Die Regierung verharre in Passivität und die Armut der Erwerbslosen, der Rentner und Alleinerziehenden wachse, das Vermögen einiger Weniger steige und steige. Da hat mal wieder einer alten Wein in neue Schläuche gegossen. Die Situation ist seit vielen Jahren bekannt und langsam kann man diesen Katzenjammer nicht mehr hören.

Was bleibt?

(explizit.net) Große Gestalten sterben, verlassen die Bühne wie Gabriel García Márquez, der magische Realist und Freund von Fidel Castro, und man fragt sich, was bleibt in Erinnerung von diesen Menschen? Manche Lichtgestalt gehört zum Kulturgut, doch manchmal kennt man nur noch den Namen und weiß weder mehr von ihrem Leben noch welche Leistung dieser Mensch vollbracht hat. Und was ist mit den vielen anderen Menschen, deren Namen längst vergessen sind, die sogar zur Zeit ihres Erdendaseins niemand kannte oder kennen wollte?

Gegengelesen: Vom Loben zum Toben

(explizit.net)

<emphasize>Kommentar von Thomas Holtbernd</emphasize>

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Die GroKo hat es leicht, es gibt weder eine richtige Opposition noch kritische Bürger, deren Veto bis zur Regierungsbank vordringt. Da kann munter das eigene Nichtstun als Handeln definiert werden. Ein wenig Staub wird im NSA-Untersuchungsausschuss aufgewirbelt, doch sonst können Merkel, Gabriel und all die anderen sich ins Rampenlicht stellen und irgendetwas verkünden, was sich wie Politik anhört. Das merkt doch keiner, wenn heiße Luft heraus geblasen wird, denn das Ministerium für Bildungsministerium leistet ganze Arbeit.

Gegengelesen-Kommentar: "Das muss doch mal gesagt werden"

(explizit.net)Alles Hitler oder was?

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Es gibt einige Vergleiche, die darf man einfach nicht machen. So lautet zumindest ein ungeschriebenes Gesetz. Irgendwen mit Hitler zu vergleichen, das geht einfach nicht. Das ist wahrscheinlich so, weil sich sonst die anderen Diktatoren diskriminiert fühlen, als da wären Männer wie Benito Mussolini, Francisco Franco, Josef Stalin, Augusto Pinochet, Charles Taylor, Idi Amin, Jean-Claude Duvalier, Kim il-Sung und sein Sohn Kim Jong-il, Manuel Noriega, Mao Zedong, Muammar al-Gaddafi, Ruhollah Chomeini, Nicolae Ceauscescu, Pol Pot, Saddam Hussein, Slobodan Milosevic, usw. usf. Wieso wird immer nur der Adolf herangezogen? Das ist nicht gerecht, die anderen waren auch böse.

Gegengelesen: Die Geschäfte gehen vor

(explizit.net) Kommentar von Thomas Holtbernd.

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Fleißig werden Verträge unterschrieben mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jingping. Menschenrechte? Oder eine Million Arbeitsplätze, die nach einer Schätzung der Wirtschaft von den Exporten nach China auf dem Spiel stehen? Da ist die Entscheidung klar, es geht ja um die Menschen in China und nicht in Deutschland. Für die Moral hat man den Pastor, der darf einige kritische Worte sagen. Bei lecker Essen und Trinken mahnt der Bundespräsident Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit an. Dass in China auch fleißig die Todesstrafe ausgeführt wird, bleibt verschämt verschwiegen, denn nachher kommt noch Obama und der könnte verschnupft über kritische Äußerungen zur Todesstrafe sein. So eine Todesstrafe lässt sich außerdem auch ganz human gestalten.

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