Thomas Holtbernd

Ich schreibe für explizit, weil ich katholisch bin und das ist gut so. Und ich habe diese katholische Lust am Leiden und das treibt mich, mit der katholischen Seele die Welt zu beschreiben.
Zur Person: geb. in Bottrop, ein alter Westfale und vermutet dennoch, dass in der Tiefe der westfälischen Seele ein Rest von Humor zu finden ist. Geschult an drei Frauen, einer Ehefrau und zwei Töchtern. Akademisch fortgebildet in Theologie, Psychologie und Philosophie.

Beiträge von Thomas Holtbernd

Satire in Zeiten der Bombenanschläge

Die Anschläge in Paris, Nizza und anderswo, die Flüchtlingskatastrophe, die absurde Waffenpolitik in den USA, die zynische Argumentation der Rüstungsindustrie und ihrer Lobby, der Brexit, die Volkswagenaffäre, aber auch das irrwitzige Phänomen eines „Spiels“ wie Pokemon Go müssten eigentlich in den Wahnsinn oder in die Lethargie führen. Zynismus wäre eine andere, noch als konstruktiv zu nennende Reaktion. Viele Menschen, so scheint es, schließen einfach die Augen und lassen sich von den vielfältigen Angeboten der Ablenkungsindustrie in den Bann nehmen. Und das wiederum lässt die aufgeweckten Zeitgenossen noch mehr in die Resignation versinken. Trotz vieler Probleme und Konflikte scheint sich kein Widerstand zu regen, die Bürger gehen ihren Pflichten nach, machen sich kampftüchtig in den vielen Fitnessstudios, amüsieren sich mit oberflächlichen Comedys und Serien, vertun ihre Zeit mit WhatsApp, Facebook, Spielen auf ihren Smartsphones. Und wenn man manche Gestalten reden hört, ist man sich nicht sicher, ob tatsächlich das 21. oder nicht doch erst das Jahrhundert der Neandertaler angebrochen ist.

Der Karneval ist das einzig Reale

The show must go one. Tja, da gab es die tollen Deutschen, die sich als weltoffen und fremdenfreundlich gaben, die eine Willkommenskultur zelebrierten, die Kanzlerin rief in die Menge „Wir schaffen das!“ und jetzt braucht man die schießbereiten Dumpfbacken von der AfD, um von der ganzen Misere abzulenken. Kardinal Marx ist jetzt auch nicht mehr so ganz für eine kritiklose Aufnahme von Flüchtlingen, die SPD hat plötzlich lesen gelernt und verstanden, was sie im Vertrag eigentlich unterschrieben hatten. Die Guten sind kritisch geworden. Und dann gibt es noch die Deutsche Bank, deren Bilanzen kaum noch vorzeigbar sind. VW verschiebt die Hauptversammlung und der Bürger hat den Eindruck, da stimmt doch etwas nicht. Was gut und wichtig erschien, ist nur noch nichtig.

Naiv im Native-Advertising-Land

Habe ich gerade einen journalistischen Artikel gelesen oder war das Werbung? Facebook hat einen riesigen Gewinn eingefahren mit der Nichtbeantwortung genau dieser Frage. Werbung im klassischen Sinn gibt es im Zeitalter der digitalen Heimatlosen kaum noch. Die User schalten die Werbung einfach weg. Sie glauben, jetzt habe ich aber der Werbeindustrie ein Schnippchen geschlagen. Doch weit gefehlt, die Werbung kommt nicht mehr heimlich durch die Hintertür, nein ganz offen kommt sie als seriöse Nachricht durch die Haustür. Naiv wie die User sind, haben sie nicht verstanden, dass die Nutzung von Facebook u. a. durch die Werbeeinnahmen finanziert wird und es genau deshalb Facebook noch gibt.

Gutmensch und politisch korrekt

Gutmensch wurde zum Unwort des Jahres gekürt. Die Debatte ist wahrscheinlich so alt wie die, die aus wissenschaftlichen Gründen nun den Gutmenschen zum Unwort gemacht haben. Gutmensch war noch nie ein gutes Wort. Und Alice Schwarzer fordert, endlich die „korrekte“ Sprache aufzugeben. Viel zu lange haben sich die Bürger eine Sprachsoße gefallen lassen, die an Betrug grenzt. Betrug und Lüge konnten nicht mehr von kleinen Sprachkorrekturen unterschieden werden. Betrogen haben sie alle, die Steuerzahler, die, die ihr Geld in die Schweiz gebracht haben, Volkswagen ebenso wie Renault und die Deutsche Bank.

Das neue Jahr: Die Probleme kommen erst an die Oberfläche

Flüchtlinge, Kölner Hauptbahnhof, Rücktritt des Polizeipräsidenten, Überfall eines Hotels in Ägypten, und noch dies und das. Die Meldungen überschlagen sich. Härteres Vorgehen gegen Kriminelle oder doch den lieben Deutschen machen? Die Öffentlichkeit ist beschäftigt, die Probleme scheinen drängend zu sein und viele Themen sind aus dem Blick verschwunden. Andere Skandale kommen wieder ans Tageslicht, wie etwa die Missbrauchsaffäre bei den Regensburger Domspatzen. Skandale und große Meldungen prägen die Medien. Was nur die Aufmerksamkeit weniger oder / und kluger Bürger trifft, scheint kaum noch einer Erwähnung wert zu sein.

Dreist abgehoben

(explizit.net) Gegengelesen-Kommentar

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Es weihnachtet sehr und da gibt es Geschenke. Die Lufthansa war dieses Jahr sehr großzügig und pünktlich zum Fest bekommt Carsten Spohr 300.000 Euro geschenkt. Und das nicht als ein einmaliges Geschenk, er bekommt es jetzt jedes Jahr. Der Mann war kurz davor, in Hartz-IV abzurutschen. Mit 2 Millionen Euro Jahresgehalt kann man sich den üblichen Warenkorb kaum noch leisten. Jetzt ist er Aufstocker und kann den Kühlschrank wieder voll machen. Seine Kollegen, die nicht so viel arbeiten, bekommen zusätzlich 100.000 Euro mehr im Jahr.

Männer abgewählt

So ein Mann hat es heute nicht mehr einfach. Seit Jahren ist der Kanzler eine Kanzlerin und die sammelt Frauen um sich. Selbst der letzte Zufluchtsort für Männer, das Militär, wird von einer Frau geleitet, die ihre Haare wie einen Helm trägt. Und auch die Oppositionsparteien werden von Frauen angeführt: Sahra Wagenknecht, Frauke Petry usw. Jetzt hat es auch die SPD getroffen, der arme Sigmar Gabriel hat eine herbe Schlappe hinnehmen müssen. Er war da, auf dem Parteitag. Hannelore Kraft war nicht da und bekam trotzdem viel mehr Stimmen.

Panzer nach Syrien - kleiner Umweg über Frankreich

Die Deutschen und Franzosen bauen nun einen gemeinsamen Panzer. Das wird wahrscheinlich so hervorragend ablaufen wie bei Airbus. Wenn bei beiden schon nichts Gescheites rauskommt, dann – so dachte wohl auch Sigmar Gabriel – ergibt minus mal minus plus. Wobei der Leopard ein Erfolgsschlager ist, aber Krauss-Maffei zu geringe Gewinnerwartungen hat, da der Etat für Rüstung gekürzt wurde und außerdem die bösen Exportbeschränkungen in Deutschland bestehen. Der französische Panzer Leclerc findet dagegen einfach keine Käufer. Also baut man einen Leopard 2, deutsche Kunst, aus Dosen Panzer zu machen, und die laschen Exportbeschränkungen in Frankreich. Krauss-Maffei Wegmann kann so richtig Geld verdienen und für Bodentruppen könnte der Weg in Syrien freigeräumt werden. Es gibt nur das kleine Problem, dass der Leopard 2 den alten Panzer erst 2030 ablösen soll.

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