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US-Sanktionen gegen Iran: vorteilhaft für Russland

Der amerikanische Präsident Donald Trump hat wieder gemacht, was er versprochen hat – die scharfen Sanktionen gegen den Iran einzuführen. Während die Folgen für Europa eindeutig negative ausfallen – Einschränkung der Exporte und möglicherweise steigende Ölpreise - sind die Konsequenzen für Russland eher positiv.

Es werden zwar auch russische Geschäfte mit dem Iran unter den Sanktionen leiden, eine russische Bank wurde schon selbst mit den Sanktionen belegt, weil sie im Iran tätig ist. Andererseits kann Russlands von diesen Sanktionen sogar gewinnen. Der französische Journalist Daniel Vallot meint, dass Russland nachdem es eine Alliance mit Saudin Arabien im Jahre 2016 eingegangen war, eine entscheidende Rolle auf dem internationalen Ölmarkt spielt. Außerdem trägt auch der Wachstum der russischen Ölproduktion, die 11 Millionen Fässer tauglich beträgt, zur Stärkung der Position Russlands bei. Wenn man den Ölpreise, der in diesem Jahr wieder hoch waren, mitberechnet, ist das eine gute Nachricht für die russische Wirtschaft und noch mehr für die Staatskasse.

Allianz zwischen Russland und Saudi Arabien

Die Spannungen der USA mit dem Iran haben auch einen geopolitischen Aspekt. Das Abkommen mit Saudi Arabien hat gezeigt, dass die Saudis und die ganze OPEK ohne Russland nicht den Markt bestimmen können. Dieser Allianz zwischen Moskau und Riad ist noch in Kraft. Nach der Information von Reuters habe beide Länder vor einigen Wochen angesichts der amerikanischen Sanktionen gegen den Iran die Entscheidung getroffen, die Ölproduktion zu erhöhen, um den weiteren Anstieg des Ölpreises zu verhindern. Damit wird Moskau wiederum als einen unverzichtbarer Spieler auf dem internationalen Ölmarkt anerkannt.
Diese Rolle und noch mehr die eines Schiedsrichters auf dem Ölmarkt, ergibt für Russland, nach Meinung von Daniel Vallot, offensichtliche Vorteile. Nachdem Russland eine Partnerschaft mit Saudi Arabien eingegangen ist, wurde es das einzige Land, das gute Beziehungen mit allen großen Spielern in der Region hat, auch mit der Türkei, dem Iran und sogar mit Israel. Das beflügelt geostrategische Ambitionen der russischen Elite im Nahen Osten.

Russland steht mit allen Ländern in guten Beziehungen

 Im Nahen Osten kann Russland nach Einschätzung von Daniel Vallot durch die Verhängung der amerikanischen Sanktionen gegen den Iran nur gewinnen. Russland kann einerseits dem Iran helfen, sein Öl zu vermarkten, andererseits kann es als Ölproduzent eine noch größere Rolle auf dem Ölmarkt spielen. Eine der Folgen davon kann sein, dass Saudi Arabien, ein wichtiger Alliierter der Vereinigten Staaten, sich in eine Abhängigkeit von Russland bringt.

Erhöhung der Benzinpreis ein Russland gestoppt

Das einzige, was dieses idyllische Bild trübt, ist die Erhöhung der Spritpreise in Russland selbst. Das versursacht große Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die sich an den relativ billigen Treibstoff gewöhnt hatte. Um russische Ölproduzenten daran zu hindern, die Preise in Russland zu erhöhen, hat der Kreml ihnen mit einer Exportsteuer gedroht. Das scheint zu funktionieren – letzte Wochen haben sich russische Ölkonzerne darauf geeignet, die Benzinpreise einzufrieren.


Kategorie: Monatsthema

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