Wie beim Gottesdienst kann man die Akteure an ihrer Kleidung erkennen, die sie außerhalb der Kirche nicht tragen. Der Priester, der Diakon, die Messdiener haben eine bestimmte Robe an, die sonst niemand im Kirchenraum trägt. Manchmal kommen allerdings einige aus dem Zuschauerraum in den Bereich des Altares. Sie sind in ihrem gewöhnlichen Dress gekleidet und lesen aus einem Buch vor oder teilen die Kommunion aus. Da ist der Fußball strenger. Zuschauer dürfen nicht in den heiligen Raum. Das Spiel wird solange unterbrochen, bis die Zuschauer wieder aus dem zentralen Raum herausgebracht worden sind. Oder das Spiel wird abgebrochen. Daran ist zu erkennen, dass die Fußballanhänger sehr viel besser als die Christen wissen, was sich in ihren rituellen Räumen gehört. Deshalb funktioniert der Fußballritus zurzeit auch sehr viel besser als die katholische Messe, wo kaum noch einer weiß, was hinten und vorne ist. In dem heiligen Raum vollzieht sich dann die heilige Handlung, der Fußballritus, in dem es wie in einem Tempel oder einer Kirche eine geheimnisvolle Macht gibt, die letztlich das Geschehen lenkt. Für jeden erkennbar wirkt diese Macht durch die heiligen Regeln. Jede Regelverletzung wird sofort geahndet. So ist gewährleistet, dass der Fußballritus geordnet ablaufen kann.
Dass der Rasen einem heiligen Bezirk vergleichbar ist, zeigt sich auch daran, daß, wenn möglich, die Mannschaften nicht auf dem Feld trainieren, auf dem am Wochenende das Spiel ausgetragen wird. Der Stadionrasen ist dem heiligen Spiel vorbehalten.
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