Heinrich Peuckmann

Ich schreibe für „explizit“, weil ich den Diskurs in dem Themenumfeld Religion, Ethik, Politik, Kultur und Gesellschaft für wichtig halte. In einer Welt, in der es immer schwieriger wird, Werteorientierung zu finden, sind Denkanstöße wichtig. Ich versuche dies in meinem Romanen, Erzählungen und Gedichten. Aber der Bericht, das kurze Essay begleiten dieses Schreiben. Nicht zuletzt liebe ich dabei einen humorvollen Tonfall.

Beiträge von Heinrich Peuckmann

Von Fans und Fans

(explizit.net) Meine drei Söhne sind brav, sie sind ihrem Vater gefolgt und Fußballfans geworden. Und weil sie auch noch gut erzogen sind, haben sie die Vorliebe ihres Vaters übernommen. Sie sind Fans von Borussia Dortmund. Zwei Dauerkarten haben wir und gehen in wechselnden Kombinationen ins Stadion. Und dabei stellen wir immer neu fest, was wir schon vorher wussten. Fan ist nicht gleich Fan. Wir merken es beim Absingen der Fan-Lieder. „Borussia, du unser Stolz, unser ganzes Leben …“ ist ein Lied, das wir nicht mitsingen können. Der Fußball ist ein schöner Teil unseres Lebens. Wie genießen die Spiele im Stadion, haben Freude an den Fernsehübertragungen, aber unser ganzes Leben ist Borussia nicht. Gott sei Dank nicht. Und stolz sind wir auf das, was wir selber schaffen, ohne es freilich übermäßig nach außen zu zeigen. Fußball hat für uns einen Stellenwert, aber er dominiert uns nicht.

Chinesische Gegenwartslyrik

(explizit.net) Ein Land verstehen, das sich von alten Sprachmustern verabschiedet und die Diktatur hinter sich lassen will

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Wenn in Chinas Schulen Lyrik besprochen wird, sind es meist traditionelle Gedichte aus der Tang- (618 – 907 n. Chr.) und der Song-Dynastie (960 – 1279 n. Chr.). Dabei hätte die chinesische Gegenwartslyrik durchaus Beachtung verdient, hat sie doch in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung genommen. So viel Lyrikbände und Anthologien wie selten zuvor sind im vergangenen Jahrzehnt veröffentlicht worden. Wer hier allerdings spektakuläre Zahlen angesichts eines 1,35 Milliarden-Volkes erwartet, sieht sich schnell enttäuscht. 80% der Chinesen sind Bauern, die meisten wohnen weit weg von den boomenden Städten. Vom Wirtschaftsaufschwung, der spürbaren Öffnung und dem Bildungshunger bekommen allenfalls einige ihrer Kinder etwas mit. 1000 Lyrikanthologien mit jeweils ein paartausend verkauften Exemplaren, das sind auch für China respektable Zahlen. Übrigens nicht nur für Lyrikbände.

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