Foto: Nicole Cronauge / Bistum Essen

Archivfoto Weltsynode 2023: DBK / Matthias Kopp

Start der Weltsynode: Essens Bischof Franz-Josef Overbeck spricht sich für "Einheit in Vielfalt" aus

Heute startet die Weltsynode 2024 im Vatikan, die bis zum 27. Oktober dauern wird. Mitglied der deutschen Delegation ist Bischof Franz-Josef Overbeck. Der Bischof von Essen hält es für angeraten, bei der Weltsynode "ein großes Spektrum zu eröffnen und unterschiedliche regional-kulturelle Lösungen zuzulassen. Wir müssen dafür sorgen, dass Einheit durch Verschiedenheit und in Verschiedenheit möglich wird."

Anlässlich der Weltsynode 2024 haben die Online-Portale www.explizit.net und www.kath.de eine Artikelserie zum Thema "Synodalität von Kirche" gestartet.

"Ruhrbischof" Franz-Josef Overbeck gehört zu den 368 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen Erdteilen, die heute - nach dem Eröffnungsgottesdienst mit Predigt von Papst Franzikus - die fast vierwöchigen Beratungen über "Synodalität von Kirche" im Vatikan aufgenommen haben.

Auf der Website des Bistum Essen sprach Bischof Overbeck über seine Erwartungen an die zweite und finale Generalversammlung, bei der Bischöfe sowie Laiinnen und Laien gemeinsam über "Synodalität von Kirche" und die daraus abgeleiteten Reformen für die Weltkirche beraten werden:

Overbeck: "Synodalität heißt vom Ursprung des Wortes her „ein gemeinsamer Weg.“ Auf diesem gemeinsamen Weg werden wir sicherlich einige nächste Schritte gehen. Wir sehen mit Blick auf die verschiedenen Ortskirchen weltweit jedoch eine große Ungleichzeitigkeit, auf die wir hierbei angemessen reagieren müssen. Ich halte es für angeraten, ein großes Spektrum zu eröffnen und unterschiedliche regional-kulturelle Lösungen zuzulassen. Wir müssen dafür sorgen, dass Einheit durch Verschiedenheit und in Verschiedenheit möglich wird. (...) Wenn es uns noch besser gelingt, Einheit und Vielfalt der Kirche auf diese Weise synodal zusammenzubringen, sodass wir ortskirchlich nächste Schritte gehen könnten, wäre schon sehr viel erreicht."

Auf die Frage, "inwieweit das von Papst Franziskus 2021 auf den Weg gebrachte Reformprojekt Synodalität die Weltkirche bereits verändert habe?", betonte Bischof Overbeck: 

Overbeck: "Es geht einerseits darum, Synodalität als wesentliches Strukturprinzip der Kirche zu verstehen. Andererseits ist Synodalität auch eine Haltungsfrage und ein Ruf an alle Gläubigen, Verantwortung zu übernehmen. Wie können wir die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums deuten und unser Handeln daran ausrichten?"

Und im Hinblick auf die Frage, "welche Ergebnisse von der Weltsynode 2024 zu erwarten sind?", führt Overbeck, der bereits 2023 zur deutschen Delegation bei der Weltsynode gehörte, weiterhin aus:

Overbeck: "Ich glaube, dass wir uns in Zukunft noch mehr mit dem Verhältnis von Hierarchie und Synodalität sowie von Einheit und Vielfalt auseinandersetzen müssen, gerade auch mit Blick auf die Kirchen vor Ort. Hierarchie und Synodalität bilden keine unversöhnlichen Gegensätze, genauso wenig wie Einheit und Vielfalt."

Abschließend verweist der Essener Bischof darauf, dass - nach dem nachsynodalen Schreiben von Papst Franziskus - abzuwarten sei, "welche Eigendynamiken die Kirchen vor Ort entwickeln können. Diese Entwicklungen werden sich ganz sicher nicht zentral steuern lassen, denn dafür ist die Themenvielfalt und Themengewichtung in den Ortskirchen einfach zu groß bzw. zu unterschiedlich. Im Bistum Essen werden wir den eingeschlagenen Weg auf jeden Fall gemeinsam weitergehen und uns den Themen stellen."

Hinweis: Das vollständige Interview ist auf der Website des Bistums Essen verfügbar.


Wir danken dem Bistum Essen für die Veröffentlichungserlaubnis der Zitate und des Pressebildes.

Christian Schnaubelt
(Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)


Kategorie: Monatsthema

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