2030 wird schon uns das sich selbst steuernde Auto zu der Hausnummer bringen, die wir ins Navy eingegeben haben. Wir gehen zum Gesundheitscheck nicht mehr zum Arzt, sondern in eine Kammer mit vielen Sensoren. Google weiß schon jetzt mehr über mich mehr als ich selbst. Die digitale Welt macht uns zu ihren Hotelgästen.
Die Roboter werden in unsere Wohnungen einziehen, so wie der Elektromotor im Kühlschrank, im Ölbrenner, in der Spülasche. im Staubsauger, in der Waschmaschine, in der Wärmepumpe, im Ventilator, im Computer, in der elektrischen Zahnbürste ohne unser Zutun läuft. Roboter oder eine Software werden diese Geräte bedienen und uns sogar massieren. Eine App steuert die Lampen entsprechend meiner aktuellen Stimmung. Schon registrieren Sensoren meine Konzentrationsfähigkeit. Kinder müssen nicht mehr mit einer Puppe oder einem Spielzeugtraktor spielen, sondern die Spielzeuge übernehmen die Initiative. Das ist alles schon da oder in Entwicklung.
Das sind Roboter, die mit uns zusammenleben. In der Produktion, am Bau, in Logistikzentren sind sie im Einsatz, Ärzten lenken sie die Hand, Pflegekräften nehmen sie viel Arbeit ab.
Die Industrie kann dieser Entwicklung nicht ausweichen
Die Hersteller müssen diese u.a. Produkte konstruieren, um nicht unterzugehen. Andere müssen diese Roboter einsetzen, sobald sie preisgünstiger eine Arbeitskraft ersetzen. Sie werden die Gerüste aufbauen, den Handwerker das Material bringen, die Wand anstreichen. Der Supermarkt liefert heute schon die Lebensmittel auf der Bestellliste aus, die ich angekreuzt habe. Auch Lebensmittel müssen nicht mehr auf Äckern angebaut, Fische nicht mehr gefangen, sondern wie Lachse in großen Käfigen gezüchtet werden. Es geht mit sauberem Wasser, gesteuert von Künstlicher Intelligenz. Die Roboter, die demnächst für uns die Kriege führen, werden wir sicher begrüßen.
Was außerhalb unserer Wohnung von den Heinzelmännchen übernommen wird, entlastet den Handwerker, den Logistiker u.v.a. andere Berufe, möglicherweise werden die Wartezeiten in den Arztpraxen nicht mehr so lange. Aber was macht es mit uns, wenn sie mit uns zusammenwohnen, damit sie uns morgens den Kaffee ans Bett bringen?
Im Milieu der Roboter Gast sein
Das würde uns auf der technischen Ebene vielleicht die Sorge für unseren Alltag abnehmen. Aber was wird aus unserem In-der-Welt-sein, wie es Heidegger erkundet hat. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Sorge der Grundimpuls unserer Existenz ist. Werden wir die Sorge loswerden, so wie im Urlaub, wo noch Menschen unser Hotelzimmer vorbereitet, gekocht und überlegt haben, mit was wir uns wohlfühlen. Allerdings sind wir da nur Gäste auf Zeit. Mit im Haus „Angestellten“ leben wir zusammen, denn sie gehen nicht wie eine Köchin oder Zugehfrau in ihre Wohnung zurück.
Das Mittealter hatte schon solche Phantasien
Diese Vorstellung haben schon die Kölner Heinzelmännchen erfüllt. Sie waren aber nicht mehr da, als von ihnen erzählt wurde. Oder kommen wir mit der real werdenden Welt der Roboter auf das mittelalterliche Lebensgefühl zurück, nur im Durchgang auf eine endgültige Wohnung durch für einige Jahre hier bleiben. „Wir sind nur Gast auf Erden“ ist ein Liedtext aus dem 20. Jahrhundert: In die Kirchen der Moderne strahlt nicht mehr wie in gotischen Kathedralen durch die übergroßen Fenster das himmlische Licht. Spüren etwas von dem Anderen, für das die Glaspaläste gebaut wurden. Christus tritt aus der himmlischen Wirklichkeit mit seinen Worten und in Brot und Wein in die Mitte der Gläubigen. Diese werden in die himmlische Sphäre hineingenommen. Werden wir uns aus der Roboterwelt in eine andere Wirklichkeit sehnen.
Möglicherweise kommen diese Maschinen an ihre Grenzen, weil wir sie nicht mehr reparieren können. Schon jetzt sind wir mit der Instandhaltung der Brücken und Schienen überfordert und können mit hunderten Milliarden und vielen ausländischen Firmenwieder auf den Schienen und den Autobahnen fahren und über Brücken gelangen zurück auf gut befahrbare Straßen und Schienen. Brauchen wir dann wieder die Natur, weil diese allein ihre Abfälle entsorgen kann?
Die Informationen wurden innerhalb der jährlichen Tagung „Kirche im Web“ 2025 vom Digitalhub Münsterland beigesteuert.
Dr. Eckhard Bieger SJ
Tagung "Kirche im Web"
Die Tagung "Kirche im Web" findet am 13./14. März 2025 in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster und online statt. explizit.net begleitet #kiw25 medial. Weitere Infos auf www.kircheimweb.net.
Wollen wir mit Robotern zusammen leben?
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