Foto: LEONINE Studios

Konlave-Szenenbild - Foto: LEONINE Studios

Filmtipp im Advent: "Konklave"

Die Verfilmung des Romans "Konklave" von Robert Harris läuft derzeit in den Kinos. Regisseur Edward Berger hat ein bildgewaltiges Kammerspiel inszeniert, in dessen Mittelpunkt die Papstwahl in der Sixtischen Kapelle steht, "in der Zwietracht herrscht, wo Eintracht walten sollte". Unser Filmtipp zum Advent.

Eine Filmkritik unseres Partnerportals kath.de.

"Was hinter diesen Mauern geschieht, wird alles verändern"

Die Storyline des Films:

"Der Papst ist unerwartet verstorben. Kardinal Lawrence ist mit der schwierigen Aufgabe betraut, die Wahl des neuen Papstes zu leiten. Mächtige Kardinäle aus aller Welt reisen für das Konklave nach Rom. Als sich die Türen zur Sixtinischen Kappelle schließen, entbrennt ein Spiel um Macht. Kardinal Lawrence findet sich im Zentrum von Intrigen und Korruption wieder, während Millionen von Menschen darauf warten, dass weißer Rauch dem Schornstein der Kapelle entsteigt…" (Quelle: Leonine- Studios)

"Extra Omnes"

Die
Inszenierung:

Im Mittelpunkt des Films steht Kardinal Lawrence (grandios gespielt von Ralph Fiennes), der die (fiktive) Wahl eines neuen Papstes zu leiten hat. Doch schnell stellt der Dekan des Kardinalkollegs, der selbt mit spirituellen Problemen zu kämpfen hat, fest, dass ein erbitterter Machtkampf tobt, in dessen Mittelpunkt "ein Geflecht aus Korruption und Verrat in Zeiten von Krieg und Terror" steht. Es geht um die Gier nach Macht und um die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung der Kirche (Traditionelle versus Reformer).

Das Positive:

Regisseur Edward Berger (Oscar-Gewinner für " Im Westen nichts Neues"), der für seine Fimrecherchen vom Vatikan Zugang u.a. zur Sixtischen Kapelle erhielt, hält sich bei der Inszenierung eng an die Romanvorlage von Robert Harris, die zu Zeiten des Pontifikates von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2016 erschien und auch als "Parabel über Macht" (Wikipedia) bezeichnet wird. Gleichzeitig wird im Film das Ringen einer Institution gezeigt, die in der Neuzeit Zustimmung verliert und gleichzeitig an den Ritualen der alten Zeit festhält. Ein Spiegelbild der Diskussionen u.a. bei der Weltsynode.

Berger inszeniert die Papstwahl bild- und tongewaltig. So wie sich der Vatikan auch gerne selber bei Großveranstaltungen darstellt. Die Wahl der Filmlocations in Rom und Neapel passen gut zu einer Institution, die am Status alter Tage festhält, auch wenn die Zeit des Wandels gekommen ist. Gleichzeitig lässt Berger aber auch viel Raum für nachdenkliche und emotionale Momente, in denen vor allem der Charakterschauspieler Ralph Fiennes sowie Stanley Tucci und Isabella Rossellini stark aufspielen.

Das (überraschende) Ende des Films greif den Untertitel des Filmplakats: "Was hinter diesen Mauern geschieht, wird alles verändern" auf und nimmt in der Frage nach dem "Göttlich Weiblichen" Anleihen an Johannes VIII. und der Legende um Päpstin Johanna.

Das Negative:

Die Buchvorlage von Robert Harris lebt vom inneren Dialog von Kardinal Lawrence (im Buch Kardinal Lomeli genannt) und seinem inneren Konflikten. Durch den Verzicht in der Verfilmung wird den Zuschauer:innen (vor allem wenn sie das Buch nicht gelesen haben) an manchen Stellen der Zugang dazu erschwert.

Kritiker:innen betonten, dass der Film das Thema Missbrauch in der katholischen Kirche (wie der Roman von Robert Harris) nur kurz streift, aber nicht näher thematisiert.

Kenner:innen der vatikanischen Räume haben zudem bemängelt, dass die dargestellten Handlungsorte von der Buchvorlage und der Realität abweisen. Aufgrund der Tatsache, dass Berger keine Dreherlaubnis im Vatikan bekam, sticht aber vor allem die Darstellung der Sixtinischen Kapelle positiv heraus.

Das Zitat des Films:

„Ich dachte wir dienen Gott und nicht der Kurie“, sagte Kardinal Lawrence (Rald Fiennes) - „Sei nicht so naiv“, antwortete Kardinal Bellini (Stanley Tucci).

Hinweis: Beide Schauspieler sind im Bild 2 dieses Artikels angebildet (Fiennes links, Tucci rechts).

Der Cast:

Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow, Isabella Rossellini

Filmkritik: Regisseur Edward Berger hat ein bildgewaltiges Kammerspiel inszeniert, in dessen Mittelpunkt die Papstwahl in der Sixtischen Kapelle steht, "in der Zwietracht herrscht, wo Eintracht walten sollte". Unser Filmtipp zum Advent, der bei "Rotten Tomatoes" einen Score von 4.3 von 5 (86 % positive Bewertungen) der Kino-Besucher:innen und 93 Prozent bei den Rezensionen erreicht hat.

Hinweis:
Weitere Informationen zum Film sind bei Leonine-Studios verfügbar.

Christian Schnaubelt
(Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)

Fotos: LEONINE Studios


Kategorie: Medien

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