Die Wissenschaft von Gott forscht und bildet aus. Sie erforscht die Schriften, deutet die religiösen Darstellungen, analysiert die Riten und erklärt, wie gebetet wurde. Eigentlich müsste das zu einem intensiveren Gebet, zu mehr Gottesdienstbesuchern, zu einem intensiveren religiösen Leben führen Doch die Zahl der Gottesdienstbesucher geht weiter zurück, die mittlere Generation und noch mehr die Jüngeren werden nicht mehr gewonnen. Woran kann es liegen, dass die Theologie so wenig Gebets-produktiv ist.

Ein Kardinal sagt es von seiner, der Katholischen Kirche. Er sagt es im Zusammenhang mit der Akzeptanz für homosexuelle Lebensgemeinschaften, aber auch allgemein. Weil die Kirche atheistisch infiziert sei, sei die Segnung homosexueller Paare nur ein Symptom. Was ist dann an oder in der katholischen Kirche atheistisch. Wer Atheist ist, hat sie doch längst verlassen.

Die Diskussion um die nicht geringe Zahl von Priestern, die sich in den letzten Jahrzehnten an Kindern vergriffen haben, kann auf einer ersten, verhältnismäßig aussagefähigen Datenbasis besprochen werden. Hermann Kügler S.J. ist in der Beratung tätig. Er hat den aktuellen Wissensstand zusammengestellt und schlägt nicht nur Priestern mit dieser sexuellen Orientierung eine Lösung vor: Offen darüber sprechen. Hier seine "Aspekte zur Urteilsbildung und Sprachfähigkeit."

Das wichtigste Kloster der Westukraine gehört bis jetzt zur Kirche des Moskauer Patriarchates. Gebäude und Grundstück des Poschajiwsky Lawra Klosters gehören dem ukrainischen Staat. Dieser hat den Pachtvertrag mit der Klostergemeinschaft für ungültig erklärt. Wahrscheinlich werden die Mönche mit Gewalt vertrieben.

Missbrauch ist ein schwieriges Problem. Die katholische Kirche zeigt in der Person eines Kardinals, dass sie dem Phänomen immer noch nicht gewachsen ist. Die Lösung liegt nicht in einfachen Antworten. Kardinal Müller findet natürlich nicht zu der Lösung „Abschaffung des Zölibats“, sondern zur Ausgrenzung der Homosexualität. Das ist genauso kurz gedacht.

Am 11. Oktober hat die Synode beim Oekumenischen Patriarchen in Konstantinopel entschieden. Es wird eine autokephale, d.h. eigenständige Orthodoxe Kirche der Ukraine geben. Dafür musste ein Dekret von 1686 aufgehoben werden, das die Bistümer auf dem Gebiet der Ukraine dem Moskauer Patriarchen unterstellt. Tilo Krausse, Osteuropaexperte und gegenwärtig als Projektberater in der Region tätig, hat uns zu den Entwicklungen in der Ukraine detaillierte Informationen gemailt.