Christus-Säule Kues, Foto: explizit.net

Christus-Säule in Kues

In Kues auf der anderen Seite von Bernkastel steht ein Stift mit einer neuen Bauidee. Der Kapellenraum für die Gläubigen ist quadratisch, In der Mitte trägt eine Säule das Gewölbe. Zwölf Rippen gehen von der Säule aus. Es werden so die 12 Apostel symbolisiert, die als Fundament die eine Säule, Christus haben.

Die Säule selbst ist achteckig, auch das eine symbolische Bedeutung: Jesus ist am 8. Tag von den Toten auferstanden, deshalb sind auch Taufbecken achteckig, weil dort in der Auferstehung vollendete Erlösung heilend empfangen wird. Auch sind Grabkapellen wie Ottmarsheim im Elsass oder Schwarzrheindorf bei Bonn achteckig entworfen. Der quadratische Grundriss mit der Säule in der Mitte findet sich, inspiriert von dem Kirchbau in Kues, bei mittelalterlichen Kirchen in der Eifel, so in Kronenburg.

Nikolaus von Kues, Sohn eines reichen Bürgers des heutigen Stadtteils Kues hat mit seinen Geschwistern für alte Männer das Stift mit der Kapelle bauen lassen. die Kapelle wurde ein Jahr nach dem Tod des Philosophen und Theologen 1465 fertig gestellt. Cusanus ist die latenisierte Form für "aus Kues stammend".

Das Altenheim sollte, entsprechend den Lebensjahren Jesu, 33 Männer aufnehmen. Damit alle Bevölkerungsgruppen zu einer Einheit finden, waren 6 Plätze für Priester, weitere sechs für Adelige und die restlichen 21 für arme Männer  vorgesehen.  Für jeden gab es ein "Einzelzimmer", die bis heute in Anlehnung an Klöster Zellen genannt werden. Bis sich die Konzeption des Einzelzimmers für Altenheime allgemein durchsetzte, mussten 500 Jahre vergehen. Es gab einen gemeinsamen Speisesaal. Die Gebäude dienen bis heute dem von Nikolaus von Kues festgelegten Stiftungszweck. Er selbst ist in Rom begraben.


Kategorie: Kirche

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