Gott fragt Kain, Autun-Burgund, Foto hinsehen.net E.B.

Warum der Friede unsere Gebete braucht

Eine Ideologie kann man militärisch nicht besiegen. So der frühere israelische Geheimdienstchef Schin Bet. Die Ideologie besagt: Der Andere muss weg, damit ich leben kann. Seit Kain und Abel geht es so bei den Menschen zu. Gott weiß darum. Sich an ihn zu wenden, heißt beten, Gebet um Frieden.

Die Erzählung von dem Brüderpaar geht noch weiter. Gott warnt Kain und trotzdem bringt er seinen Bruder um. Das passiert im Palästinakonflikt. Es wird immer schlimmer, weil "das Böse vor der Tür lauert". Im 4. Kapitel des ersten Buches der Bibel ist zu lesen, was wir in der Ostukraine und im Gazastreifen beobachten.  

Wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, doch du werde Herr über ihn!

Kain tötet daraufhin Abel. Diese tödliche Konstellation, die die Bibel entwirft, wurde oft als historische Erzählung über die erste Familie interpretiert. Sie ist jedoch ein Mythos, d.h. sie beschreibt den Menschen und wird heute als Mobbing bezeichnet, das auf den sozialen Tod des Opfers zielt. Israel wie die Hamas wollen die Vernichtung des anderen. Russland braucht die Ukraine, um zur alten Größe der Sowjetunion zurückzukehren. Es scheint nur so, dass die Russen um Land kämpfen. Davon haben sie genug, es geht um die 40 Millionen Menschen in der Ukraine, gut ausgebildet, inzwischen auch als Informatiker. Nicht zufällig lag der industrielle Schwerpunkt der Sowjetunion in der Ukraine. Weil die Ukrainer sich nicht unterwerfen, werden sie vernichtet. Russland bräuchte diese Menschen dringend, nicht als Unterworfene, sondern um ein demokratischer und damit entwicklungsfähiger Staat zu werden. Wie Israel müsste es die Köpfe gewinnen.

Die Kriege kommen nicht zu einem Ende

Russland kann nur das besetzte Land einigermaßen verteidigen. Der Kampf läuft in einen Stellungskrieg hinaus, der lange dauern kann und nicht nur viele Granaten braucht, sondern viele Menschenopfer fordert. Israel und die Hamas werden auch nach diesem Krieg zu keinem friedlichen Nebeneinander finden. Jeder weitere Tag kostet in der Ostukraine wie im Gazastreifen jungen Menschen das Leben. Weil diese Toten nicht umsonst sterben durften, kann nur ein Sieg dieses Sterben rechtfertigen. So hat der Krieg beide Seiten fest im Griff. Wer dem Gutes entgegensetzen will, kann nur die Verletzten versorgen und die Angehörigen der Toten trösten. Es scheint niemand dem Krieg Einhalt gebieten zu können. Wenn es Naturkräfte wären, die das Geschehen weitertreiben, dann könnte es z.B. mit einem Medikament gestoppt werden. Weil es eine Geisteshaltung ist, die die Kriegsmaschine mit Energie beliefert, braucht es andere Kräfte.

Etwas Dämonisches ist wirksam

Frühere Epochen und auch Kulturen heute sehen Dämonen als Verursacher des Geschehens, das so vielen Menschen den Tod bringt. Dämonisch ist das, was die Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten bedroht. Von dämonischen Kräften zu sprechen ist eine zutreffendere Erklärung als einfach zu sagen "Die können nicht anders". Sie können tatsächlich nicht. Wir Deutsche haben an uns dasselbe erlebt. Der Zweite Weltkrieg war mit Stalingrad bereits Anfang Februar 1943 bereits verloren, endgültig mit der erfolgreichen Landung der Amerikaner und Engländer bereits im Juni 1944. 11 Monate sollte es noch bis zur Kapitulation dauern, mit noch mehr Toten als in den vorausgegangenen Kämpfen. Ob wir diese Vernichtung dem Einfluss von Dämonen zuordnen oder nicht, es gibt eine Kraft, die auf Vernichtung aus ist und die Kämpfenden in dieser Dynamik fesselt. Die Deutschen waren nicht in der geistigen Verfassung, sich aus der Ukraine, aus Polen, aus Frankreich zurückzuziehen, sie suchten auch dann noch nicht einen Waffenstillstand, als die Armeen mehrerer Länder anfingen, Deutschland selbst zu besetzen. Auch dann noch wurden deutsche Soldaten erschossen, die den Sieg deutscher Truppen infrage stellten. Die Realität, die mit jedem Luftangriff auch der Zivilbevölkerung deutlich gemacht wurde, führte nicht zu der Einsicht, dass der Krieg nicht zu gewinnen war. "Wie verhext" sagen wir, oder doch "wirklich verhext". Der Mensch kann diese Verhexung nicht auflösen, sondern opfert noch viele junge Menschen, eine ganze Generation junger Männer, die eigentlich für den Wiederaufbau gebraucht würden. Das Böse braucht daher eine andere Realitätsbewältigung. Psychologisch lässt sich das Festhalten am Töten kaum erklären, es ist gegen jede Vernunft. Psychologie oder die Philosophie können erklären, haben aber bisher keinen Ausweg aufgezeigt, wie das Unvernünftige entmachtet werden kann.

Die Religion stellt sich direkter dem Bösen

Religion gibt es wegen der Erlösung vom Bösen, es muss allerdings eine sein, die sich dem Frieden verpflichtet hat. Die nur einen Gott kennt, der in gleicher Weise Gott der Palästinenser wie der Juden ist. Nicht die Götter, deren Herrschaftsgebiet das des Stammes oder des Volkes ist. Diese Götter waren dazu da, die eigenen Truppen über die des Nachbargottes siegen zu lassen. Das gilt für Juden und Palästinenser faktisch noch, ist aber durch ihre Tradition nicht gerechtfertigt. Sie könnten und müssten gemeinsam zu Gott beten, dessen Gebote Moses überbracht hat, der im Koran als Prophet geschildert wird. Allah leitet sich von Elohim her, ein Gottesname, mit dem neben Jahwe Gott in der Bibel der Juden angesprochen wird.
Noch absurder verhält sich der Moskauer Patriarch. Er war Oberhaupt der meisten orthodoxen Bistümer der Ukraine, die Mehrzahl fühlt sich immer noch dem Moskauer Patriarchat zugehörig.

Das Böse ist in diesen Tagen in seiner Vernichtungsdynamik sehr erfolgreich. Wenn Gott seinen versöhnenden Geist senden will, braucht er möglichst Viele, die sich ihm öffnen. Es braucht viel mehr Beter, die sich nicht vom Dämonischen vereinnahmen lassen.


Kategorie: Religion

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