"Pilger der Hoffnung"
Unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" kamen vom 28. Juli bis 03. August rund 500.000 Teilnehmer:innen aus 146 Ländern in der "Ewigen Stadt" zum "Jubiläum der Jugend" zusammen. Darunter rund 5.000 junge Pilger:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aus Deutschland waren rund 1.800 Teilnehmende dabei, darunter auch 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Pfarrei St. Quirinus in Neuss-Mitte.
Im Interview in der "Anima"-Kirche in Rom schilderten Philipp (19) und Julius (21) am 31. Juli ihre Eindrücke. Philipp, der das erste Mal in Rom war, betonte: "Es ist cool, so viele junge Menschen aus der ganzen Welt zu treffen. Überall Gesang und Tanzen auf der Straße - ein tolles spirituelles Erlebnis." Julius, der bereits zum zweiten Mal in Rom war, betonte: "Ich hoffe auf viele Begegnung mit anderen Gruppen, dass hat mir besonders beim letzten Weltjugendtag gefallen. Ich habe immer noch Kontakt zu einer Gruppe, die er in Lissabon getroffen habe. Hier in Rom gibt es überall Kirchen, die man entdecken kann und auf dem Weg trifft man andere Jugendgruppen, z.B. aus Polen. Ich hoffe wir werden noch weitere Gruppen aus anderen Ländern treffen." Beide Teilnehmende aus dem Erzbistum Köln wiesen besonders auf die spirituelle Atmosphäre, insbesondere bei der Eröffnungsmesse auf dem Petersplatz, hin, an der rund 120.000 junge Pilger:innen teilnahmen.
"Anima"-Kirche als Treffpunkt für "deutschsprachige" Pilger:innen
Gemeinsamer Treffpunkt für alle "deutschsprachigen" Pilger:innen war neben dem deutschen Pilgferzentrum vor allem die "Anima"-Kirche in Rom. An der Katechese des deutschen "Jugendbischof" Weihbischöf Wübbe nahmen am 31. Juli rund 350 Teilnehmende und an der anschließenden Heiligen Messerund 450 junge Erwachsene teil. Neben spirituellen Angeboten, zu denen auch ein "Nightfever"-Gebetsabend mit rund 2.000 Pilger:innen gehörte, gab es auch (kirchenpolitische) Diskussionen. So stand beim "Youth Hearing" des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) das Thema "Frauen in der Kirche" am 30. Juli im Mittelpunkt. "Junge Menschen wollen die Kirche aktiv mitgestalten. Sie haben Ideen und Positionen und es lohnt sich, sie aktiv einzubeziehen“ erläuterte Daniela Hottenbacher die Bedeutung der Veranstaltung für den Dachverband der katholischen Kinder- und Jugendverbände in Deutschland.
Bedeutung über die Tage in Rom hinaus
Das größte Event im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 unterstrich die Bedeutung junger Menschen als „Botschafterinnen und Botschafter des Evangeliums“, beonte Weihbischof Wübbe, Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Und der BDKJ-Bundesverband betonte: „Das Jubiläum der Jugend zeigte: Der Glaube junger Menschen ist lebendig, aber nicht naiv. Sie glauben an die Botschaft Jesu und wollen sie im Alltag leben. Sie hinterfragen Strukturen, die ausschließen, diskriminieren und Vielfalt verhindern und deswegen reformiert werden müssen“ bilanzierte BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher die Tage in Rom. „Uns, als BDKJ, ist es wichtig, immer wieder Räume für kritische Gespräche zu öffnen. Wir wollen junge Menschen fördern, weiter im Gespräch zu bleiben, über ihren Glauben, über Reformen, über Teilhabe und Gerechtigkeit für alle Geschlechter und alle Fragen, die uns als Menschen bewegen. Nicht nur in Rom, sondern auch in unserem Alltag in Deutschland.“
"Stimmungstest" geglückt
Papst Leo XIV., der bei seinem ersten "Stimmungstest" nach seiner Wahl von den Jugendlichen bejubelt wurde, wandte sich mehrfach direkt an die rund 500.000 jungen Teilnehmenden aus der ganzen Welt: In seiner Ansprache nach dem Eröffnungsgottesdienst erinnerte er daran, „dass viele der jungen Menschen aus Kriegsgebieten nach Rom gekommen seien – von der Ukraine bis nach Palästina“. Er rief zu einer „Umarmung der Brüderlichkeit“ auf, die allen Hoffnung geben soll und ermutigte die jungen Pilger:innen darin, Zeichen der Hoffnung und des Friedens zu geben. Papst Leo betonte, dass „echte Beziehungen, Mut und eine Verbindung zum Glauben Schlüssel zu einem erfüllten Leben“ darstellen und forderte dazu auf, „über eure Lebensweise nachzudenken und nach Gerechtigkeit zu streben, um eine menschlichere Welt aufzubauen.
„Die Welt braucht Hoffnung – und ihr seid ihre Zeugen"
Fazit: In Rom wurde in dieser Woche deutlich, wie lebendig und vielfältig die katholische Kirche - trotz aller Herausforderungen vor allem in Europa und Nordameria - in der Welt ist. Neben der stimmungsvollen Eröffnungsmesse auf dem Petersplatz blieb besonders der Schlussappell von Papst Leo XIV. bei der Abschlussmesse mit nach Vatikanangaben rund eine Millionen Teilnehmenden in Erinnerung: „Die Welt braucht Hoffnung – und ihr seid ihre Zeugen".
Lesetipp:
https://explizit.net/monatsthema/artikel/papst-leo-netze-der-liebe-gegen-die-logik-der-spaltung/
Der Autor hat als Journalist am Jubiläum der Jugend im Vatikan und in Rom teilgenommen.
Christian Schnaubelt
(Chefredakteur und Herausgeber von explizit.net und kath.de)
"Pilger der Hoffnung": 500.000 Teilnehmende beim Jugendjubiläum in Rom
Kategorie:
Kirche
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