Lahnwein

Dank Mönchen aus Kloster Arnstein gibt es Wein an der Lahn. Ursprünglich war es ausschließlich Rotwein, es gibt ihn aber auch als Weißwein, Riesling, mitgebracht an die Lahn von Moselwinzern Mitte des 19. Jahrhunderts. Lahnwein wird bis heute in Obernhof angebaut.

Hätten Sie gewusst, dass an der Lahn seit über 800 Jahren Wein angebaut wird und das sogar ununterbrochen? Ein Beispiel dafür ist der kleine Ort Obernhof, zu dem auch Kloster Arnstein gehört. Dieser ist heute Zentrum des Lahnweinanbaues. Der "Obere Hof" wurde 1266 erstmals urkundlich erwähnt, und seit 1300 wird hier Weinanbau betrieben. Den Weinbau an der Lahn haben die Mönche des Klosters Arnstein begründet, die 1140 aus Burgund Rotweinreben einführten. Das ist auch der Grund dafür, dass Wein von der Lahn ursprünglich immer Rotwein war. Das hat sich 1860 geändert, als Winzer von der Mosel den Riesling mitbrachten. Um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert lag die Blütezeit des Lahnweinanbaues.

Verschiedene Rebsorten

Und welche Rebsorten werden an der Lahn angebaut? Neben den Hauptsorten Spätburgunder und Riesling, die in den Lagen Goetheberg (Obernhof) und Giebelhöll (Weinähr) von drei Winzern des Ortes angebaut werden, sind auch Kerner und Scheurebe sowie Müller-Thurgau (Adelhahn) in den Wingerten zu finden.
Von den insgesamt 120 Hektar, die 1820 bei der ersten amtlichen Erfassung der gesamten Weinanbaufläche des Lahngebietes von Wetzlar bis Lahnstein festgestellt wurden, sind heute nur noch sieben Hektar übriggeblieben. Sie liegen zumeist in Obernhof sowie im benachbarten Weinähr im angrenzenden Gelbachtal; abgesehen von einigen kleinen privaten Winzern am mittleren Teilstück des Flusses, beispielsweise in Staffel, Runkel sowie in der Pfarrgemeinde St. Lubentius in Dietkirchen, die auf einem Felsengarten unterhalb der Basilika seit einigen Jahren Rotwein zu eigenen ihren eigenen Messwein anbaut. Jeder Hektar „Wingert“ an der Lahn erbringt durchschnittlich 75 Hektoliter, der seit 1971 zum Anbaugebiet „Mittelrhein“ gehört. Dessen Weinprinzessin stammte 1991/92 mit Kristina I. sogar aus einem Obernhofer Lahnweingut.

Ein gutes Tröpfchen genießen

Die Qualitätsstufen des Lahnweines reichen vom „QbA“, dem Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete, über Kabinett und Spätlese bis hin – in guten Jahren – zur Auslese. Jedes Jahr im Juli findet in Obernhof ein großes Lahnwein-Wochenende statt, bei dem die charaktervollen Tropfen im Gläschen probiert und in Flaschen mit nach Hause genommen werden können, selbstverständlich das ganze Jahr über. Auch wird der Lahnwein ebenfalls während des Jahres über in den Gaststätten von Obernhof und Weinähr ausgeschenkt, die zum Teil von den Lahnwinzern geführt werden. Den Wein gibt es zu moderaten Preisen.

Einige Flaschen Lahnwein mitnehmen

Nicht vergessen Bei einem Besuch in Obernhof oder Kloster Arnstein nimmt man sich am besten einige Flaschen Lahnwein direkt vom Winzer mit, denn anderswo in Geschäften ist diese Weinspezialität nur sehr selten zu finden.
Oberhof liegt zwischen Limburg und Nassau

Hier zwei Weingüter
Weinstube Haxel, Landweingut in Obernhof
 
Weingut Schreberlay

 

 



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