Ausschnitt aus der US-Staatenkarte

Die US-Wahl ist wie der Brexit

Betroffenheit über den Wahlsieg Trumps und Kritik an der Wahlforschung – so die Kommentare. Das Phänomen Trump wird allzu ehrfürchtig zur Kenntnis genommen. Aber was hat er gewonnen? Die Alten und die wirtschaftlich schwachen Staaten der USA. Clinton hat nicht nur mehr Stimmen als Trump bekommen, sie hat zudem, auch in den Trump-Staaten, die Mehrheit der Jugend hinter sich gebracht. Warum dann die Kommentare, die plötzlich auf Clinton und die Wahlforschung eingeschlagen. Das zukünftige Amerika hat für Clinton gestimmt, ihre Wähler waren noch nicht einmal von der Stimmenzahl her in der Minderzahl.

Betroffenheit über den Wahlsieg Trumps und Kritik an der Wahlforschung – so die Kommentare. Das Phänomen Trump wird allzu ehrfürchtig zur Kenntnis genommen. Aber was hat er gewonnen? Die Alten und die wirtschaftlich schwachen Staaten der USA. Clinton hat nicht nur mehr Stimmen als Trump bekommen, sie hat zudem, auch in den Trump-Staaten, die Mehrheit der Jugend hinter sich gebracht. Warum dann die Kommentare, die plötzlich auf Clinton und die Wahlforschung eingeschlagen. Das zukünftige Amerika hat für Clinton gestimmt, ihre Wähler waren noch nicht einmal von der Stimmenzahl her in der Minderzahl.

Die Zukunftsgestalter haben Clinton gewählt – das ist ein Sieg

Trump ist für den aufgeklärten Journalismus plötzlich eine Respektperson. Er hat ja immerhin die Wahlen mit einem deutlichen Vorsprung, nicht der Stimmen, jedoch der Wahlmänner gewonnen. Grund genug für Spiegel und den anderen kritischen Journalismus, in die Knie zu gehen. Man kann nur wieder sehen, wie wenig analytisch der kommentierende Journalismus ist. Ein Blick auf die Landkarte der USA zeigt, dass Clinton die wirtschaftlich innovativen Regionen und deren Bevölkerung gewonnen hat, nämlich die Ostküstenstaaten und im Westen Kalifornien sowie die größte Stadtregion des Nordwestens, Seattle. Es ist die gleiche Mehrheitsstruktur wie beim Brexit. Das sind die Kommentatoren doch nicht auf die Knie gefallen. Warum fallen die Kommentare der deutschen Medien für Clinton so hämisch aus!

Nur Export bringt entscheidend neue Arbeitsplatze

Zu denken sollte geben, dass Hollywood gegen Trump war. Was in Hollywood produziert wird, muss sich nämlich auf dem internationalen Markt verkaufen. Die Stars, ob Kino oder Musikindustrie, wollen da auch präsent sein.

Die versprochenen neuen Arbeitsplätze kann Trump durch Investitionen in die Infrastruktur und durch eine Forcierung der Bauwirtschaft schaffen. Wenn aber das Geld ausgegeben ist, verschwinden die Arbeitsplätze wieder. Spanien ist ein Beispiel für eine solche kurzsichtige Politik. Wer die Arbeitslosigkeit langfristig senken will, muss weltweit Produkte anbieten, die auch gekauft werden.

Die Clinton-Wähler müssen die Schulden zahlen, die Trump machen wird

Ein Blick auf die Verteilung der Stimmen zeigt deutlich, dass die Trumpwähler die Vergangenheit gewählt haben. Es sind die Staaten der USA, die von Landwirtschaft oder alter Industrie geprägt sind. Die Staaten der West- wie die Ostküste, in denen das Zukunftspotential der USA liegt, haben Clinton gewählt. Eine ganz einfache Rechnung wird sich für Trump ergeben: Er braucht die Zukunftsindustrien, um seine Versprechen zu bezahlen. Zugleich nimmt er diesen Industrien mit seiner Protektionspolitik die Märkte. Die Zukunftsindustrien der USA überstehen eine Protektionspolitik nicht unbeschadet. Sie brauchen offene Märkte.

Trumps Nimbus ist morgen

 

weggeweht

Wenn die Kinder und Enkel der Farmer, Stahlarbeiter, der in der Autoindustrie arbeitslos Gewordenen das Ergebnis der Trumpschen Politik realisieren, wird es sich zeigen, wer Amerika groß macht. Amerika ist auf dem Weltmarkt nicht so konkurrenzfähig wie Japan, China oder Deutschland. Amerikanische Autos finden außerhalb des Landes kaum Käufer, auch nicht die Maschinen. Trump wird die Umwelttechnik ihrer Entwicklungschancen berauben, während China, vom Smog gezwungen, auf die Dauer nicht deutsche Umwelttechnik kaufen, sondern diese selbst entwickeln wird – um damit später die USA zu beliefern.

Clinton hat die meisten Stimmen bekommen, Trump nur die meisten Wahlmänner. Trump hat die Alten, Clinton die Jungen gewonnen.



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