(explizit.net) Was erwartet Christen und Muslime von der neuen Regierung?
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Die Inder haben mit großer Mehrheit die Kongresspartei abgewählt. Das Ergebnis ist deutlich, die Partei mit ihren Ablegern verlor 118 von 176 Sitzen. Gewählt haben die Inder wohl wirtschaftlichen Aufschwung, eingehandelt haben sie sich eine nationalistische Partei. Diese identifiziert das Hindu-Sein mit der Zugehörigkeit zu Nation. Die Hindus machen 80% der Bevölkerung aus, die Muslime 13%. große Gruppe. 2,3% der Bevölkerung sind Christen. Sikhs sind 1,9% der Inder, 0,8 nur Anhänger des Buddhismus.
Eine radikale Hindu-Gruppierung
Für die BJP Bharatiya Janata Partyist eigentlich nur der Inder, der auch Hindu ist. Wenn das alles ohne Drohung vollzogen wurde, wäre diese Position dem Meinungskampf überantwortet. Aber hinter der BJP steht eine militante Gruppe „Rashtriya Swayamsevak Sangh“. Diese bereits 1925 gegründete Gruppe hat als Ideal ein starkes Indien. Sie gewinnt Anhänger unter der Jugend, sie tragen eine Art Uniform und sind bestens organsiert. Vor allem auf den Dörfern haben sie wesentlich ihren Beitrag zum Wahlsieg der BJP beigetragen.
Der neue Ministerpräsidenten Narendra Modi hat die extremen Kräfte in dem Bundesstaat Gujarat, wo er Chefminister war, gewähren lassen. Er selbst trat mit 8 Jahren der Gruppe bei und hat hier seine politische Heimat. Möglicherwiese wird die Gruppe ihren starken Einfluss auf die BJ-Partei dazu nutzen, die Muslime nach Pakistan abzudrängen. Für die Christen stehen die Chancen nicht besser. Sicher werden wieder Kirchen brennen. Das Schulwesen der Christen könnte auch ein Angriffspunkt sein, denn auch der Hinduismus setzt auf Bildung. Interessant ist, dass Priesterkaste der Brahmanen, die besonderen Wert auf die Ausbildung ihrer Kinder legen, in der Bewegung stark vertreten ist.
Das Risiko eines Religionskrieges
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Würde der neue Ministerpräsident von der militanten Hindugruppe gesteuert wird, dann wird der versprochene wirtschaftliche Aufschwung nicht eintreten, den er versprochen hat. Denn die Muslime werden sich wehren und auch Gewalt anwenden. Deshalb ist offen, wie sich Modi orientieren wird. Zudem ist die soziale Frage offen. Denn Modi muss die Menschen, die bisher nicht am wirtschaftlichen Aufschwung Indiens partizipierten, eine Antwort geben. Denn die BJP hat nicht zuletzt durch den Zuspruch der Benachteiligten gewonnen. Es ist allerdings aus kirchlichen Kreisen Indiens zu hörne, dass sich die Politik der Regierung Modis in Gujarat für sie nicht auszahlte. Seine Politik bestand nämlich darin, Niederlassungen internationaler Konzerne anzusiedeln und dafür die Voraussetzungen zu schaffen. Diese Gruppen werden aber von den Christen vertreten, denn diese gewannen ihre Anhänger vor allem unter den Kastenlosen.
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Die katholische Kirche
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Die Bischöfe haben indirekt von der Wahl der BJP abgeraten, indem sie die Gläubigen aufforderten, eine säkulare Partei zu wählen. Zudem steht die Kirche, nicht zuletzt durch ihre Soziallehre, so wie auch andere Konfessionen auf Seiten der Kastenlosen und der sog. Tribals, den Stämmen, die bis gar nicht in das Kastensystem aufgenommen wurden. Die katholische Kirche steht also jetzt schon in Opposition. Für sie gilt die Drohung eines Wahlkampfstrategen der BJP, dass Gegner von Modi in Indien keinen Platz mehr hätten.
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