Biorhythmus: Eule oder Lerche?

Die einen können morgens nach dem Aufstehen loslegen, andere schaffen da nur Aufgaben, die nicht so viel Hirnschmalz verlangen. Ob ich Lerche oder Eule bin, kann ich nicht ändern. Deshalb muss ich mein Zeitfenster nutzen, um effektiv zu studieren.

Unsere Arbeitswelt wie auch das Studium scheinen zu verlangen, dass man soundso viele Stunden konzentriert arbeitet. Wer mehr arbeitet hätte dann erfolgreicher studiert. Das stimmt aber so nicht. Wir können nicht 8 Stunden am Stück intensiv arbeiten. In einer Studienregel aus der Anfangszeit des Jesuitenordens steht bereits, dass man nach 2 Stunden Studium eine Pause machen soll. Das ist u.a. dadurch bedingt, dass wir beim Studieren die Neurotransmitter verbrauchen, die die Kontakte zwischen den Nervenzellen herstellen. Diese müssen wieder neu gebildet werden. In „den Seinen gibt‘s der Herr im Schlafe“ wird weiter erklärt, warum genügend Schlaf erst den Studienerfolg sichert, weil im Schlaf die Dendriten wachsen und damit erst Wissensinhalte ins Langzeitgedächtnis gelangen.

Der Biorhythmus bestimmt regelt unsere Leistungsfähigkeit

Auch wenn wir tagsüber nicht so lange Unterbrechungen wie den Nachschlaf brauchen, merken wir, dass wir nicht den ganzen Tag die gleiche Aufmerksamkeit aufbringen. Zu bestimmten Zeiten können wir konzentrierter arbeiten, andere Zeiten nutzen wir besser für den Gang in die Bibliothek, das Kopieren oder die Lektüre einfacher Texte. Für ein effektives Studium kommt es also nicht darauf an, möglichst viele Stunden mit dem Lernstoff zu verbringen, sondern die Stunden für das konzertierte Arbeiten zu nutzen, die der Biorhythmus bereitstellt. Forschungen zum Biorhythmus haben zwei wichtige Hinweise erbracht:

  1. Der Biorhythmus am Tag hängt von der nächtlichen Schlafkurve ab. Diese verläuft nach zwei Mustern. Jedes Muster führt zu einer anderen Aktivitätskurve am Tag, die sich leicht beobachten lässt:
  2. Es gibt notorische Spätaufsteher, wir nennen sie im Folgenden Eulen, aber auch solche, die früh gerne am Schreibtisch sitzen und um 10 Uhr schon etwas geschrieben haben. Es sind die Lerchen.

Eine erste Folgerung können wir ziehen: Eine Lerche bringt am Abend nichts mehr zustande, eine Eule nichts Wichtiges die ersten zwei Stunden nach dem Aufstehen. Die Lerche sollte sich morgens die wichtige, die für das Studium entscheidende Gedankenarbeit vornehmen. Die Eulen schieben das oft in den späten Abend und handeln sich damit ein, dass sie wegen verkürzter Schlafzeit auch für einfache Erledigungen mehr Zeit brauchen, die dann, wenn sie am Nachmittag richtig fit sind, fehlt. Zudem liegt ihre beste Zeit nicht vor dem Einschlafen, sondern am späten Nachmittag ab etwa 16h.
Es genügt, jeden Tag 120 Minuten konzentriert zu arbeiten, um seinen Studienerfolg zu sichern. 90 Minuten sollten es mindestens sein. Am intensivsten ist es, das Gelesene, das Gehörte zu verschriftlichen. Dann ist es tiefer im Hirn verankert. s. Nulla dies sine pagina.

Die nächtliche Schlafkurve

Warum die Lerchen morgens und die Eulen erst ab 10h aktiv sind, erklären die Schlafkurven:
Lerchen schlafen bald tief ein, für sie gilt der Satz: Der Schlaf vor Mitternacht ist der Beste. Es sind diejenigen, die leicht einschlafen und schnell ihre größte Schlaftiefe erreichen. Da die Tiefschlafphasen durch Traumphasen unterbrochen werden, kann man durchaus in der Nacht aufwachen. Für die Eigenbeobachtung ist es wichtig, dass der Schlaf zum Morgen hin immer anfälliger wird und dass es keine großen Schwierigkeiten macht, morgens „aus den Federn zu kommen“. Die Lerchen haben zwei gute Zeiten am Tag, die bessere nach dem Aufstehen, die zweitbeste am frühen Nachmittag


Kategorie: Monatsthema

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