"Wir wird KI die Kirche verändern", diese Frage untersucht Lukas Brand im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Ruhr-Universität Bochum und im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an der RPTU in Kaiserlautern. Auf Einladung des Katholikenrates Bochum + Wattenscheid referierte Brand an der KEFB Bochum über "KI meets Kirche".
Brand erinnerte einleitend daran, dass die Kirche sich schon seit langer Zeit technischer Hilfsmittel bedient, um den Menschen den Glauben näherzubringen. Dazu gehörten der "mechanische Mönch" (18. Jahrhundert), der angetrieben von Rädern unaufhörlich betete. Oder die "Heilige Gräber" - Installationen, bei denen mit Hilfe von Mechanik die österliche Auferstehung Jesu Christi zum Leben erweckt wurde.
Aber auch in der heutigen Zeit gibt es technische Gadgets, mit denen den Gläubigen beispielsweise das Beten nähergebracht werden soll. Dazu gehören der CeLesTE - Gebetsengel oder der "iRosary", ein Rosenkranz, dessen bewegen der Perlen digitale Gebete auf dem Handy auslösen.
Durch die künstliche Intelligenz (KI) ist jetzt noch eine weitere Form der Einsatzmöglichkeiten von Technik für die Pastoral hinzugekommen. Lukas Brand verwies dabei einerseits auf den rein virtuellen "Father Justin" von "Catholic Answers" und andererseits auf die Installation "Deus in Machina" in Luzern. Dort können sich Menschen im Beichtstuhl mit einer Jesusfigur "unterhalten", deren Aussagen von KI kommen.
"Steckt Gott in der Maschine?"
Diese Frage untersucht Lukas Brand an der RPTU in Kaiserlautern und stellt dabei die tiefgreifende Frage: "Würden wir bei der Verneinung der Frage nicht die schöpferische Kraft Gottes beschränken? Ähnlich wie in der Quantenphysik stellen sich Wissenschaftler:innen und Theolog:innen die Frage "Kann es sein, dass Gottes Wille auch durch die Algorithmen der KI zum Tragen kommt?"
Auch wenn die KI und die Untersuchung von deren theologischen Einsatzmöglichkeiten noch "in den Kinderschuhen" stecken, kamen Lukas Brand und seine Kolleg:innen zur Erkenntnis. "dass KI Menschen auf Gott ausrichten und religiös inspirieren" kann. Und dies deshalb, weil KI seine Ausgaben sehr individuell auf die Bedürfnisse der Gläubigen ausrichten kann. Zudem kann KI helfen, Sprachbarrieren zu überwinden.
Trotz alledem weist Lukas Brand auch auf dei Grenzen von Künstlicher Intelligenz in der Glaubenskommunikation hin:
"KI ist ein Instrument, aber kein religiöser Akteur."
Hinweis: Die Veranstaltung "Künstliche Intelligenz meets Kirche - Wie wird KI die Kirche verändern?" wurde vom Katholikenrat Bochum + Wattenscheid und der KEFB Bochum durchgeführt. Weitere Informationen gibt es auf der Website www.bochum-katholisch.de.
Christian Schnaubelt
(Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)
Fotos: Adobe Firefly 2 und Christian Schnaubelt / kath.de
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