Eine Rolltreppe, die nicht rollt und sich trotzdem Rolltreppe nennt.
Es ist schon faszinierend.
Erst steht man da und staunt, doch dann nimmt man die Treppe.
Meistens eilen in Windes Eile fleißige Handwerker herbei, um diese Rolltreppe wieder zum Rollen zu bringen, meist sind es vier Männer.
Man kümmert sich um die Rolltreppe, um sie wieder zum Rollen zu bringen,
obwohl sie schon bald wieder einfach nur Treppe sein will, ohne zu rollen.
Man sollte sich doch mal ein Scheibchen abschneiden von dieser rollenden Rolltreppe, die gar nicht rollt und wo immer flinke Hände versuchen, sie wieder ins Rollen zu bringen, damit sie bald schon wieder nicht rollt und wieder fleißige Handwerker anrollen müssen.
Die Rolltreppe ist im Grunde ein Fingerzeig an unsere funktionstüchtige
Gesellschaft, auch mal nicht zu funktionieren,
liegt doch im Nicht-Funktionieren manchmal mehr Funktion als im Funktionieren.
Also, lasset uns mehr Rolltreppe sein. Dann beschäftigen wir uns wenigstens damit, uns wieder ins Rollen zu bringen und somit der Funktionsuntüchtigkeit zu frönen, um dann wieder zu rollen und dann wieder nicht zu funktionieren.
Denn liegt die eigentliche Beschäftigung doch in dem Nicht-Funktionieren.
Wenn alle ein bisschen mehr nicht funktionieren würden,
dann könnten wir alle ein bisschen funktionieren, indem wir nicht funktionieren.
So ist das Nicht-Funktionieren die eigentliche Funktion.
Es steckt viel mehr Arbeit darin, mal nicht zu funktionieren, als stets zu funktionieren und in seiner Funktion gar nicht mehr beachtet zu werden.
So würde auch nicht die Rolltreppe Beachtung finden,
würde sie stets rollen.
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