Im vergangen Jahr vollzog
<emphasize>Papst Benedikt XVI</emphasize>
. einen von vielen Menschen als längst überfällig empfundenen Schritt: Am 7. Oktober 2012 erhob er die auch außerhalb der katholischen Kirche hochverehrte
<emphasize>Hildegard von Bingen</emphasize>
zur Kirchenlehrerin und dehnte ihre Verehrung auf die Weltkirche aus. Sie ist neben Katharina von Siena und Teresa von Ávila (beide 1970) sowie Thérèse von Lisieux (1997) die vierte weibliche Kirchenlehrerin. So wird in diesem Jahr an ihrem Gedenktag am 17. September erstmals nicht nur der Heiligen, Visionärin, Universalgelehrten, Komponistin und Naturwissenschaftlerin, sondern auch offiziell der Kirchen- und Glaubenslehrerin Hildegard gedacht werden können. Was jedoch hat uns im 21. Jahrhundert eine Frau zu sagen, die vor einem knappen Jahrtausend in einer komplett anderen Welt als Benediktinerin gelebt hat und heute oftmals verkürzt als „Kräuterexpertin“ wahrgenommen wird?