Ein schier unglaublich dichtes Programm in knapp drei Tagen erwartet Papst Franziskus vom 24. bis 26. Mai im Heiligen Land. Der Höhepunkt der Reise, aus vatikanischer Sicht, ist das Zusammentreffen Papst Franziskus' am Ende des zweiten Tags mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios von Konstantinopel in der Jerusalemer Grabeskirche. Es ist die Erinnerung an den Beginn der Versöhnung und Annäherung der Schwesterkirchen vor fünfzig Jahren. Und es ist ein Rückblick auf die erste Heimkehr zu den gemeinsamen Ursprüngen. Als Papst Paul VI. ankündigte, vom 4. bis 6. Januar 1964 auf Pilgerfahrt zu den Heiligen Stätten gehen zu wollen, hielt die Welt den Atem an. 150 Jahre lang hatte sich freiwillig kein Papst auf Reisen gewagt und nun wollte ein Kirchenoberhaupt mit Israel ein Land betreten, das der Heilige Stuhl nicht einmal diplomatisch anerkannt hatte. Die Beziehungen mit Israel, seit 1993 durch den Grundlagenvertrag geregelt sowie der Nahostkonflikt sind weiterhin, neben der Ökumene,Top-Themen einer Apostolischen Reise in die Region, von der sich viele Menschen Trost versprechen, wie der frühere Kurienerzbischof Michael Louis Fitzgerald, derzeit in Jerusalem, es sieht. „Wir müssen aber in gewissem Sinne unsere Erwartungen herunterschrauben, da davon möglicherweise zuviel erwartet wird“, sagt Fitzgerald im persönlichen Gespräch. Der Kurzbesuch könne aber nur begrenzte Auswirkungen haben.