Die Gründung des ersten Klosters geht auf das 10. Jahrhundert zurück. Besiedelt war das Plateau schon lange vorher. Als im 11. Jahrhundert die Wallfahrt nach Santiago de Compostella einsetzte, kümmerten sich die Mönche wie die anderer Benediktinerklöster um die Pilger, die aus dem Südosten Frankreichs aufbrachen. Als das kirchliche Leben im Laufe des 19. Jahrhunderts wieder an Kraft gewann, konnten die Benediktiner von Saint Madelaine in Marseille eine Gruppe nach Ganagobie schicken, die ab 1891 die Wiederherstellung der Gebäude in Angriff nehmen konnten.  1901 mussten die Ordensleute sich nach Italien zurückziehen, weil es zu einem Konflikt zwischen Staat und Kirche gekommen war. Von 1922 bis 1959 war es ein Mönch, P. Lorzenzi. Ab 1953 hat dann der Staat den Wiederaufbau finanziert, der erst 1992 abgeschlossen werden konnte. Die romanische Kirche wurde originalgetreu restauriert. Ein großer Parkplatz zeigt die Anziehungskraft dieses Ortes.

Über dem Eingangsportal zeigt ein thronender Christus, dass der Besucher in seinen Herrschaftsbereich eintritt, das Stundengebet und die Gottesdienste der Mönche verbinden den Ort und damit die ganze Gegend mit der himmlischen Liturgie. Christus ist umgeben von den Tierzeichen für die vier Evangelisten, die die Kraft seines Wortes Ausdruck geben. Oben links steht die Menschengestalt für Matthäus, rechts der Adler für Johannes, unten links der Vogel mit Stierkopf für Lukas und rechts unten der Löwenkopf für Markus. Unter der Christusdarstellung schauen die 12 Apostel auf den Ankömmling