Der Union Jack wird grau

Wenn der Krückstock über den Sportplatz entscheidet

Jonas Diebolds spitze Feder:

Alte Menschen sind verbittert, heißt es. Alte Menschen wissen alles besser, rühmen sich mit ihrer Weisheit. Alte Menschen neiden die Jugend. Alte Menschen blicken frustriert auf ihr Leben zurück. Es ist schade, dass man so einem Blick auf alte Menschen hat...

Jonas Diebolds spitze Feder:

Alte Menschen sind verbittert, heißt es. Alte Menschen wissen alles besser, rühmen sich mit ihrer Weisheit. Alte Menschen neiden die Jugend. Alte Menschen blicken frustriert auf ihr Leben zurück. Es ist schade, dass man so einem Blick auf alte Menschen hat...

Die Zukunft gehört doch schließlich den Alten! Seit der Entscheidung von Grey Old Britain aus der EU auszusteigen, wissen wir, die Zukunft Europas liegt in faltigen Händen!

Es waren die Alten, die den Brexit entschieden haben. Deshalb wäre die EU gut beraten ihre Fördergelder in Seniorenstifte zu investieren, die Rollator-Industrie auszubauen und die Forschung für Antifaltencremes voranzutreiben! Dann hätten Omi und Opi bestimmt für einen Verbleib gestimmt!

Was soll das Gequatsche der Jugend von Reisefreiheit, Erasmus und europäischer Identität. Das ist doch nur die Bespaßung von irgendwelchen verzogenen Bälgern.

Der alte Europäer an sich wünscht sich Zucht und Ordnung, Überblick über sein Territorium, stets bekannte Gesichter, er will einfach wissen, wer seinen Spargel gestochen hat. Und wenn das nicht gewährleistet ist, dann bekommt der Rest Europas den nationalen Stolz ihres Vaterlandes zu spüren. Das sind verbindende europäische Werte. Dafür stellt sich am Ende des Tages der Brite selbst aufs Feld und sticht seinen Spargel.

Europa muss sich seine Stimme schon verdienen, wenn man die Fördergelder für irgendwelche Schulprojekte, Studentenaustausche oder Sportprojekte verprasst, dann muss sich Europa gar nicht wundern.

Macht mehr für alte Menschen, dann ist die Zukunft von Europa gesichert!

Es ist auch wahrlich frech zu glauben, der Jugend gehört Europas Zukunft, die Jugend dürfe entscheiden in welchem Europa sie leben will. Es ist ja nicht so, dass sie von heutigen Entscheidungen am meisten betroffen ist.

Wenn der Opi dem Enkel nicht richtig zugehört hat, dann entscheidet der Krückstock über den Sportplatz, dann weiß der Alte alles besser, wirkt verbittert und gönnt der Jugend die europäische Idee nicht. Dann muss Europa den Sektor für Hörgeräte ausbauen!



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