(explizit.net/ Kirchenzeitung Der Dom) Rezension: Buch„27 x katholisch“ zeigt die deutschen Diözesen in Wort und Bild

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Erstmals seit mehr als 20 Jahren erscheint wieder ein Buch über die Diözesen in Deutschland. Der Paderborner Bonifatius Verlag veröffentlichte das Werk in diesen Tagen unter dem Titel „27 x katholisch“.

„Die Bistümer sind glücklicherweise sehr verschieden. Es gibt keinen uniformen Katholizismus in Deutschland“, sagt Pater Dr. Eckhard Bieger SJ. Die unterschiedliche Geschichte der alten und jungen Bistümer sowie das je eigene Gesicht der Diözesen machen die Porträts so vielfältig. „Und jedes Bistum hat seine eigene Form, wie man katholisch ist“, so Bieger.

„Die 27 Porträts der Diözesen ermöglichen einen anderen Zugang zur katholischen Kirche in Deutschland“, erläutert Christian Schnaubelt, der gemeinsam mit Dr. Eckhard Bieger Herausgeber des Buches ist. Es gehe nicht um Zahlen und Statistiken, die man überall nachlesen könne. „Wir wollen die Eigenheiten jedes Bistums herausstellen“, so Schnaubelt. Deshalb habe jedes Porträt auch seinen eigenen Schwerpunkt.

„Vielfalt ist eine Ressource, keine Gefahr, aber sie ist stets eine Herausforderung und Aufgabe. So kann unser Glaube vielfältig leben und wachsen“, schreibt Kardinal Reinhard Marx in seinem Geleitwort. Und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz fügt hinzu: „Die Vielfalt der Kirche, ob sie sich im Gemeindeleben vor Ort, in der unterschiedlichen Geschichte und in den Traditionen der Bistümer, in den Bräuchen der Regionen oder auf der großen Bühne der Weltkirche zeigt, dürfen wir als Stärke verstehen, aus der wir schöpfen können.“

Jeweils acht Seiten in dem großformatigen Werk sind einer Diözese gewidmet. In den Texten spielt nicht nur die Geschichte, sondern auch der Wandel eine große Rolle. Denn überall in der katholischen Kirche in Deutschland gibt es Veränderungen. Und so, wie die jeweilige Geschichte verschieden ist, so gehen die Diözesen auch mit dem Wandel unterschiedlich um.

Etwa ein Jahr, berichtet Schnaubelt, habe die Schreibphase für das Buch gedauert. Überholt seien die Texte dadurch aber nicht, weil die Eigenschaften eines Bistums nicht von Personen abhängig seien. Zwar kommen auch die Bischöfe vor, aber sie stehen nicht im Zentrum der Berichte. Die Texte sind frisch, weil man bewusst auch junge Autoren verpflichtet habe, so Schnaubelt. „Zudem wollten wir jungen katholischen Autoren eine Chance geben“, betont er. Die Zusammenarbeit mit allen Diözesen bei der Erstellung des Buches sei gut gewesen, berichten beide Herausgeber.

Neben den Porträts der Bistümer gibt es einen umfangreichen Teil über die Geschichte der Kirche in Deutschland. Auch dabei geht es den Autoren und Herausgebern nicht um einen verklärten Blick zurück in „gute alte Zeiten“. Denn, so Eckhard Bieger: „Deutschland ist nicht so einfach christlich geworden.“ Das sei lange, harte Arbeit gewesen. So räumt der Autor zum Beispiel mit dem Mythos auf, dass Karl der Große gegen die Sachsen gekämpft habe, um sie zu christianisieren. „Im Endeffekt haben dies die Zisterzienser und Franziskaner geleistet“, betont Bieger.

Das Buch will einen Beitrag leisten, dass man aus dieser Geschichte lernt. „Wenn man will, dass der Osten wieder christlich wird, muss man sich 100 Jahre Zeit lassen“, so Bieger. Ebenso wie früher erfordere dies einen enormen personellen Einsatz der Christen. Die Ressourcen des Katholischen seien größer als man denkt, ist er optimistisch und verweist auf die Zeit nach der Säkularisierung, als die Kirche aus dem Nichts wieder aufgebaut wurde.

Das Buch beginnt natürlich mit dem heiligen Bonifatius, der „die Kirche in Deutschland sehr weitsichtig geordnet habe, meint Eckhard Bieger. Dass dieses Buch über die deutschen Diözesen nun im Bonifatius Verlag erscheine, sei insofern folgerichtig.

<emphasize>von Matthias Nückel</emphasize>

Eckhard Bieger/Christian Schnaubelt, „27 x katholisch – Die deutschen Bistümer im Porträt“, Format: 21 x 27 cm. 268 Seiten. Durchgehend vierfarbig illustriert. Gebunden, 29,90 Euro; ISBN 978-3-89710-569-0, www.27malkatholisch.de