Unter dem Sultan vom Bosporus Recep Tayjip Erdogan bekommt man nicht nur graue Haare oder es fallen einem gar die Haare aus. Es kann auch mal sein, dass man die Suppe vor lauter Bart kaum auslöffeln kann.

Wenn der Sultan mal wieder kein gutes Haar an den Andersdenkenden lässt,
dann gleicht dies meistens einer Komplettrasur.
Von einem Versammlungsrecht kann man nur mit größter Phantasie sprechen
seit der Sultan das Notrecht ausgerufen hat.
Sich medial in Zeitung und Rundfunk zu äußern ist ohnehin
keine gute Idee. Das sind nicht die flauschigsten Aussichten.

Aber vielleicht doch!

Wenn es nach dem türkischen oppositionellen Politiker Aytug Atici geht,
sind zumindest die Aussichten Hals abwärts ziemlich flauschig.
Dort wuchert nämlich seit Längerem ein kräftiger Rauschebart.
Ein Sinnbild für die Auswüchse der türkischen Regierung.
Kann man doch an der Länge jedes einzelnen kräuseligen Barthaars erkennen,
wie lange Aytug Atici seit den Notstandsgesetzen in der Türkei wartet,
bis er seine politische Meinung wieder offen äußern darf.

Das kann aber noch eine haarige Angelegenheit werden!
Bis die Opposition im osmanischen Reich wieder wuchern darf,
bis dahin kräuseln sich wohl noch einige von Aytug Aticis Barthaaren.
Mit einem Besuch bei einem Barbier wird das wohl erstmal nichts.
Man kann nur hoffen, dass Atici nicht bald über seinen eigenen Bart stolpert.

In guter 68er Manier ist der Rauschebart in der Türkei wohl mittlerweile
mehr als nur ein ausgefallen modisches Element.
Das wuchernde Backenhaar erlebt seine Renaissance als Zeichen des Protests.
Und in der aktuellen Lage, da kräuseln sich nur so die Haare.

Hoffen wir mal, dass man auch mal wieder Dreitagebart trägt oder gar komplett glatt.
Und es nicht daran liegt, dass der Sultan nun auch noch neben
den Menschenrechten die Gesichtsbehaarung seiner Bürger wegrasiert.