Meist außerhalb des kirchlichen Bewusstseinshorizontes, dafür in einer Vorreiterrolle befindet sich die die Militärseelsorge. Die Entwicklungen kommen früher bei den Soldaten an. Denn die Bundeswehr bildet wie ein Mikrokosmos die Gesellschaft ab: Rückgang der Kirchlichkeit, Ökumene auch wegen Sachzwängen, mehr Einsätze im Ausland. Einige Punkte seien herausgegriffen:

Rückgang der Kirchlichkeit

Bei der Gründung der Bundeswehr 1955 waren 95% der Soldaten kirchlich gebunden, heute sind knapp über 60%. Das ist auch durch die Rekruten aus den Neuen Bundesländern bedingt. Eine Folge dieser neuen Zusammensetzung ist die Sicht auf die Kirchen. Wie auch in den neuen Bundesländern werden die Kirchen weniger als unterschiedliche Größen gesehen, sondern zusammen als Kirche, die für Christentum stehen.

Einsatz weltweit

Die Aufgabenstellung der Bundeswehr hat sich weitgehend geändert. Sie ist nicht mehr, wie in Zeiten des Kalten Krieges für die Territorialverteidigung aufgestellt, sondern in Krisengebieten im Einsatz. Insgesamt 17 solcher Einsatzorte sind es im Moment, und damit Einsatzorte für die Seelsorger. Nicht mehr jeder Einsatz wird durch Seelsorger beider Konfessionen begleitet.

Die Welt der Soldaten

 

Nicht nur die Militärseelsorge, sondern auch die die Bundeswehr selbst sind eine eigene Welt. Die Soldaten und Soldatinnen unterscheiden deutlich zwischen dem Aufenthalt in der Kaserne und der Zeit, die sie außerhalb ihres Aufgabenbereichs verbringen.

Ökumene

Die Kooperation der Kirchen wird erleichtert, weil die Militärseelsorge beider Kirchen ungefähr den gleichen Aufbau hat.

Auch wenn beide Kirchen mehr zusammenrücken und nicht mehr jeweils mit Ihrem Vertreter präsent sind, gibt es unterschiedliche Traditionen. Wie das Militär ist die Militärseelsorge umstritten. Es bedarf daher einer gründlichen theologischen Vertiefung der Fragestellungen.

<p>hat das Tableau der Fragestellungen abgesteckt: das von der sich langsam verkehrenden symmetrischen Spiegelbildlichkeit der Bundeswehr zur Gesellschaft bis hin zu den modernen Transformationsprozessen innerhalb der Bundeswehr reicht. Hierbei bleibt konsequent die Frage im Hintergrund bestehen, wie sich Ökumene in der Militärseelsorge ereignet.</p> <p>

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<p>Redaktion explizit.net</p>