Gibt es diesen Himmel überhaupt?
Machen wir uns aber nicht etwas vor? Wenn wir realistisch bleiben wollen, dann zerfallen wir wieder in Staub und dieses Weltall zieht sich in Milliarden Jahren wieder zusammen, dann beginnt die Evolution neu. Es könnte ja vor uns bereits viele Epochen gegeben haben, in denen ganz andere Lebewesen einen Kosmos bevölkert haben. Diese Vorstellung ist durch die Naturwissenschaften überholt. Unser Kosmos hat wohl einen Anfang. Er ist irgendwo hergekommen. Aus einem raumlosen Punkt ist eine unvorstellbar große Energie hervorgegangen, ist erkaltet, es haben sich Atome gebildet. Damit dieses Weltall sich nicht wieder durch die Schwerkraft zusammenzieht, dehnt es sich aus.
Eine andere Wirklichkeit ist möglich
Es gibt in unserem Universum etwas, das in jeder anderen Welt genauso gelten würde. Die logischen Regeln setzen sich überall durch. Sie gelten auch in einem raum- und zeitlosen Himmel. Auch die große Unterabteilung der Logik ist nicht an diesen Kosmos gebunden. Unser Gehirn ist nicht an Raum und Zeit gebunden. Zwar können wir uns etwas als räumlich und zeitlich vorstellen. Wir können uns eine Wirklichkeit denken, die nur Gegenwart ist und in der uns alles gleich nahe ist. Ungeklärt sind die Phänomene, dass Menschen von oben herab auf sich selber schauen, wie sie operiert werden. Es gibt auch Begegnungen mit Verstorbenen. Sogar mit einem Menschen, den man vorher nie getroffen hat. Der Neurochirurg Eben Alexander hatte eine solche Erfahrung. Er wurde von einer Frau empfangen. Erst später konnte er durch ein Foto erkennen, dass es eine seiner beiden Schwestern war. Er war bei Pflegeltern aufgewachsen und hatte keinen Kontakt zu seinen leiblichen Eltern und den drei Geschwistern. Die eine Schwester war gestorben. Wir müssen unsere Vorstellung wohl weiter entwickeln. Das ist vor 1500 Jahren schon einmal geschehen.
Die Verstorbenen geraten nicht in eine Schattenwelt
In Zeiten des Götterkultes und auch in den frühen Texten der jüdischen Bibel wanderten die Toten in ein unterirdisches Schattenreich. Für die Götter gab es auch keinen Himmel, sondern nur einen Berg. Auf dem Olymp wohnte Zeus mit seiner Familie. Die Edda lokalisiert die Götter, in Asgard, der Burg Odins und seiner Kinder. Diese Götter waren Teil des Universums. Platon, jüdische Propheten, auch im Hinduismus und Buddhismus setzte sich die Überzeugung durch, dass die Gottheit in einer Wirklichkeit existieren, die unsere übersteigt. Transzendenz kommt vom lateinischen transcendere – übersteigen. Das war immer schon eine Ahnung. Wenn Himmel, dann ganz anders. Die christliche Spiritualität wie auch der Buddhismus stellen die jenseitige Welt als die eigentliche Wirklichkeit vor, auf die wir uns durch Meditation vorbereiten können. Diese Welt schenkt mystische Erfahrungen.
Mit der Mathematik sind wir schon in einer anderen Wirklichkeit
Auch wenn der Himmel etwas ganz anderes ist als die Erde, es gibt im Himmel etwas, das auch auf der Erde vorkommt und sogar gilt. Es sind die Regeln der Logik und ihrer Unterabteilung “Mathematik”. Ob ein andere Kosmos oder auch die göttliche Sphäre, die Logik setzt sich durch. Eine Rechenaufgabe hat immer dieselbe Lösung. Worte können sich ändern, nicht die Logik. Mathematik steckt in den Naturgesetzen. Physikalische Sachverhalte werden in mathematischen Gleichungen beschrieben. Die Physiker lesen diese Gleichungen nicht aus den Naturvorgängen heraus, sondern suchen entwickeln sie mit logischen Überlegungen. Es entsteht ein eigener Kosmos der Mathematik, der ohne unser Universum funktioniert. In diesen Kosmos können wir hineinschauen. Manches von den vielen mathematischen Formeln beschreibt exakt die Umlaufbahn der Erde um die Sonne. Es gibt weitere Phänomene, die wir nicht aus diesem Weltall haben.
Die Ideen bringen wir mit
Platon nennt die Gerechtigkeit eine Idee. Es gibt diese Vorstellung, wie es zwischen uns Menschen laufen sollten. Aber es läuft oft nicht so. Deshalb ist Gerechtigkeit erst einmal nur eine Idee, die jedoch Wirklichkeit werden soll. Die Gerechtigkeit und andere Ideen wirken in die irdischen Verhältnisse ein. Sie ähneln der Mathematik. Sie sind nicht aus Materie, lenken aber Materie. Noch etwas strahlt in unsere Welt, die ebenso wie die Mathematik nicht messen können.
Schönheit, die mehr ist
Schönheit, nicht nur etwas, das ich schön finde, sondern Schönheit, die strahlt, die gotischen Kathedralen haben die Wände in Fenster aufgelöst, damit das himmlische Licht in den Raum der Menschen Einlass findet, der Barock hat den Himmel in das Gewölbe der Kirchen projiziert. Damit haben die Bauleute und Maler die Momente festgehalten, in denen ihnen Schönheit ihr Herz berührt hat. Jeder hat ein solches Aufstrahlen erlebt. Deshalb klingt in uns etwas an, wenn wir eine Kathedrale betreten. Wir haben an uns erlebt, was die Architekten gebaut haben.
Dieser Leib muss verwandelt werden
Wenn wir uns unsere Zukunft im Himmel vorstellen, können wir das nicht. Wir bleiben in den Vorstellungen dieses Universums. Wir stellen uns Gott über uns vor. Das Über der Erde gibt es aber nicht. Die Erde dreht sich, so dass immer andere Sterne über uns. Wir sind der Sonne einmal nahe, dann scheint sie zu verschwinden. Es ist jedoch die Erde, die unseren Kontinent nachts in das Dunkel hält.
Weil unser Leib nicht wie unser Geist über diese Welt hinaus kann, brauchen wir einen neuen. An Ostern ist Christus in einem anderen Leib erschienen. Für die andere Welt brauchen wir einen anderen Leib. Weil die Wirklichkeit, in die wir hinübergehen, nicht Zeit und Raum hat, ist sie umgibt es keine Entfernung zu ihr. Sie ist zeitlos immer da. Wir können sie spüren. Das ist nicht so schwer. Es genügt zu spüren. Seit Ostern sind die Christen überzeugt, dass sie schon mit einem Fuß in diese Wirklichkeit eingetreten sind.
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