Die EU-Kommission hat die Anwendung für Glyphosat für weitere 18 Monate erlaubt. Zuvor konnte man sich unter den Regierungen der EU nicht einigen. Die Frage Krebsgefahr, Umweltschäden u.a. durch Glyphosat wird somit zeitlich beantwortet. Der Ausstieg aus Glyphosat deutet sich an.
Krebsgefahr durch Glyphosat: Wissenschaft vs. Bundesamt für Risikobewertung vs. WHO
In renommierten Fachzeitschriften wie Lancet nature wurde über Krebs durch Glyphosat berichtet. So sieht es auch die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC).
Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) verneinte eine Krebsgefahr durch Glyphosat. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht im Gegensatz zu ihrer früheren Einschätzung kein Krebsrisiko mehr bei Glyphosat. Keine Krebsgefahr sieht auch die Umweltbehörde der USA, EPA.
Die Diskussion in der EU
Die Zulassung von Glyphosat endet am 30.6.2016. Somit war eine Entscheidung darüber zu fällen. Als Grundlage wurde ein Bericht der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA verwendet. Letztere stützt sich auf den Bericht des deutschen Bundesamtes für Risikobewertung.
Die Frage der Zulassung von Glyphosat wurde mehrfach im EU-Parlament diskutiert. Es fand sich keine ausreichende Mehrheit für die Zulassung noch eine dagegen. Gleiches galt für die EU-Staaten. Somit hatte die EU-Kommission zu entscheiden.
Die Entscheidung der EU-Kommission
Die EU-Kommission hat die Zulassung nun um weitere 18 Monate verlängert. Gleichzeitig soll nun die europäischen Chemikalienagentur ECHA soll nun die Krebsgefar durch Glyphosat untersuchen.
Der Zwang zur Glyphosatverwendung
Glyphosat ist in dem Moment, in dem man es zulässt, ein “must have” für konventionell arbeitende Landwirte. Jeder wird es anwenden. Glyphosat ist ein Totalherbizid, d.h. die Anwendung vernichtet “alles” auf dem Feld. Der Landwirt hat nach der Anwendung und einer Wartezeit zum Abbau einen unkrautfreien Acker. Er kann die neue Frucht ohne “Altlasten”ndurch Unkräuter anbauen. Andere Methoden der Feldvorbereitung und Unkrautbekämpfung wie Umpflügen etc. sind unvergleichbar teurer und aufwändiger. Der Landwirt muss um wettbewerbsfähig zu sein, Glyphosat anwenden
Die Landwirtschaft muss sich auf das Verbot einstellen
Die Zulassung von Glyphosat, wenn auch nur für 18 Monate, ist bedenklich: wegen der Krebsgefahr, der ökologischen Probleme, die Totalherbizide mit sich bringen und dem wirtschaftlichen Druck auf die Landwirte.
Es ist billig, die EU für die Wiederzulassung verantwortlich zu machen. Gerade Deutschland, insbesondere das Bundesamt für Risikobewertung, hat maßgeblich zur Verlängerung der Erlaubnis beigetragen.
Glyphosat ist aber nur für 18 Monate zugelassen, also für die kommende und die nächste Ernte und nicht wie vormals auf 15 Jahre. Vermutlich ist danach mit keiner Verlängerung zu rechen. Die 18 Monate scheinen ein Zeitraum zu sein, in dem sich die Landwirtschaft auf den Abschied von Glyphosat vorbereiten soll.
Der Auftrag an die europäische Chemikalienagentur zeigt, dass man dem Freispruch für Glyphosat durch BfR oder WHO nicht traut. Dies ist verständlich, denn den wissenschaftlichen Ergebnissen bzgl. der Krebsgefahr durch Glyphosat wird ja nicht durch die WHO durch eigene Forschung widersprochen.
Uli Spreitzer
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