Foto: hinsehen.net

Geschenkte Landschaften

Ein weites Land mit viel Wasser. Die Niederlande hinter dem Ijsselmeer. Alles sieht so proper aus, die Häuser mit ihren Reetdächern schön renoviert, die Gärten gepflegt. Auf den kleinen Kanälen um die Häuser schwimmen Enten, kleine Ruderboote liegen startbereit am Ufer als wollten sie gleich auf Reise gehen. Für Fahrradfahrer erschließt sich dieses Land

Für Fahrradfahrer ein Paradies.

Jeder Weg ist auch ein Radweg. Ob Straße oder extra ausgebauter Radweg fast nie brauche auf den Autoverkehr achten. Eher auf die vielen Radfahrer, die sich geschickt fortbewegen. Holländer fahren schnell, da wird nicht getrödelt aber sie fahren auch ziemlich sicher. Manche Überholmanöver sind jedoch riskant. Eben ein Volk von Radfahrern. Sie grüßen freundlich und nehmen Rücksicht auf die Fremden. Es ist kein aggressives Fahren.
E- Bikes sind auch bei ihnen jetzt schon sehr verbreitet, denn obwohl sie keine Berge haben müssen auch sie manchmal kämpfen. Der Wind macht ihnen hier zu schaffen. Er ist böig und oft unberechenbar, gefühlt kommt er immer von vorne. Ich bin froh, wenn ich dann aus dem Eco-Betrieb meines Rades auf high umsteigen kann. Eine geniale Erfindung diese E-Bikes, es ist ein Genuss damit zu fahren. Der einzige Nachteil: sie sind noch viel zu schwer.

Klare Gestaltung

Bei der Fahrt durch die kleinen oder auch größeren Städte fällt die schöne Gestaltung auf, die mit Liebe renovierten Häuser, die gut angelegten Gärten und die vielen Wasserläufe, die freundlichen Menschen. Die Häuser sind kuschelig klein, schmiegen sich eng aneinander, als wollten sie sich wärmen und gleichzeitig beschützen. Sie stehen entlang der Straße mit einem kleinen Vorgärtchen, in denen die Hortensien in leuchtendem Blau und Rosa blühen.

Das Ijsselmeer lockt

Die Sonne steht hoch, es ist heiß, aber der Fahrtwind kühlt die Haut, so dass ich es gut aushalten kann. Die Strecke zum Ijsselmeer verläuft fast stetig an irgendeinem Kanal oder See entlang. Die Möwen und Kormorane begleiten mich. Über meinem Helm höre ich ihr Zwitschern und Pfeifen und das Schreien der Möven. An mir rauschen so manche Rennradfahrer mit hoher Geschwindigkeit vorbei. Erstaunlicherweise tragen sie auch Helme im Gegensatz zu den „normalen „ Radfahrern hier. Der Gegenwind ist heftig, aber mich lockt das Ijsselmeer. Ich möchte es unbedingt erreichen, um einen Blick auf die Weite haben. Es ist grandios, was hier bei der Umlegung von Wasser geschaffen wurde.  Holland ist nicht trocken gelegt sondern das Wasser ist nur umgeleitet. Umgeleitet in kleine Weiher, Seen, Flüsse, Kanäle, auf denen die Motorboote und Freizeitsegler in Richtung Meer fahren können.

Wasser ohne Ende

Endlich das Ziel erreicht. Vor mir liegt das Ijsselmeer. Eine riesige Wasserfläche. Man vermutet nicht, dass dieses Wasser irgendwo noch einmal aufhört. Ich genieße die Ruhe, den weiten Blick das Schreien der Möven. Es ist nicht still, der Wind pfeift ein wenig, die Wellen klatschen an den Strand.

Ich kann durchatmen, auftanken. Danke sagen für diese berührende Erfahrung.   



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