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Gegengelesen-Kommentar: Und das ist auch gut so

(explizit.net)Klaus Wowereit, der Partylöwe aus Berlin hat nun beschlossen, die Bühne der Politik zu verlassen und dort abzuheben, wo wirklich etwas abgeht. Und das ist auch gut so. Man kann es kaum glauben, seit 2001 war der Genosse der Regierende Bürgermeister von Berlin. Der dienstälteste Regierungschef eines deutschen Bundeslandes tritt ab. Der Katholik und bekennende Schwule hat Geschichte geschrieben, weil er anders war und das nicht nur mit seiner sexuellen Orientierung. Er gab ein Bild von Politiker ab, das nicht mehr so miefig daherkam. Ob er immer eine gute Politik gemacht hat, das ist eine andere Sache. Der Flughafen bleibt sicherlich nicht als ein Glanzstück politischen Kalküls und Geschicks in der Erinnerung.

(explizit.net)Klaus Wowereit, der Partylöwe aus Berlin hat nun beschlossen, die Bühne der Politik zu verlassen und dort abzuheben, wo wirklich etwas abgeht. Und das ist auch gut so. Man kann es kaum glauben, seit 2001 war der Genosse der Regierende Bürgermeister von Berlin. Der dienstälteste Regierungschef eines deutschen Bundeslandes tritt ab. Der Katholik und bekennende Schwule hat Geschichte geschrieben, weil er anders war und das nicht nur mit seiner sexuellen Orientierung. Er gab ein Bild von Politiker ab, das nicht mehr so miefig daherkam. Ob er immer eine gute Politik gemacht hat, das ist eine andere Sache. Der Flughafen bleibt sicherlich nicht als ein Glanzstück politischen Kalküls und Geschicks in der Erinnerung.

Für Deutschland markiert Klaus Wowereit eine Wende im deutschen Empfinden. Er rief dem Volk zu, dass die Zeit reif für einen schwulen Kanzler sei und die Umfragen zeigten, das wäre durchaus möglich. Die Wähler entschieden sich dann jedoch nicht für einen Mann, sondern immer wieder für die Mutti Angela. So ganz scheinen sich die Wähler nicht von alten Mustern trennen zu wollen. Und das ist gar nicht gut so. Vieles mag liberaler und offener geworden zu sein, ein gewisser grundkonservativer Nebel liegt bleiern über der deutschen Gemütlichkeit. Und es scheint sogar immer nebeliger zu werden.

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Adam sucht immer noch Eva

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RTL schickt uns ins Paradies zurück. Adam und Eva quatschen ein Zeug, das man im Garten Eden kaum gehört haben dürfte. Sogar eine Schlange taucht auf, ein Rivale, der Zwietracht säen soll. Der Clou im Drehbuch wäre gewesen, wenn sich die beiden Männer verliebt hätten und Klaus Wowereit begeistert hätte rufen können: Das ist auch gut so. Nichts dergleichen! Adam und Eva werden nicht aus ihrem Paradies der Einfalt vertrieben. Den Apfel vom Baum der Erkenntnis haben sie nicht gekostet. Das Format ist zwar arm, aber nicht sexy. Ein Rohrkrepierer wie der Berliner Flughafen. Und die Deutschen gucken das. Man ist halt in Berlin, nicht in Haiti.

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Neu Aufgaben

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Klaus Wowereit ist noch jung, gerade mal 60. Da hat er die Kraft, viele Dinge anzuschieben. Man könnte ihn sich als running gag vorstellen. Er erscheint auf der Paradiesinsel von RTL und rezitiert Bibelverse, die dürfte er als Katholik noch drauf haben: „Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ Und dann lässt er sein Credo folgen: Und das ist auch gut so. Oder er übernimmt die Show von Heidi Klum. Da könnte er seinen Urteilsspruch vielfältig variieren: Dumm, aber sexy. Durchgeknallt, aber sexy, siliconbusig und kein bisschen sexy. Vorstellbar wäre auch ein neuer Job bei der Deutschen Bank. In nur wenigen Tagen wäre dann dieses Übel beseitigt. Und auch Mehdorn könnte sinnvoll eingesetzt werden, seine Aufgabe wäre der Abtransport der Überbleibsel mit den Güterwagons der Deutschen Bahn.

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Was, bzw. wer kommt jetzt?

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Stöß und Saleh kümmern sich um die notwendige Diskussion, wer der bessere Bürgermeister sei. Der eine ist bekennend schwul wie Wowereit, der andere kommt von ganz unten. Richtig überzeugen kann keiner der beiden Kandidaten. Dafür kommt die SPD auf einen klugen Schachzug. Gibt es keine geeigneten Vorschläge, lässt man durch Mitgliederentscheid das Chaos demokratisch verwalten. Vielleicht gibt es aber auch Neuwahlen und die CDU präsentiert die Nummer Eins für Berlin. Oder die Grünen, die haben jetzt einen Kandidaten, der Pflanzen züchtet und damit in Berlin für eine richtig peacige Stimmung sorgen könnte. In der Bundeshauptstadt wird kein Joint mehr ausgehen. Die Politik wird nicht mehr am Stammtisch gemacht, sondern im Coffeeshop. Und von dem Qualm in Berlin wird selbst die Kanzlerin beschwingt sein, die Politik umstellen auf „Rauchen statt Rüstung“ und mit Klaus Wowereit im Chor singen: Und das ist auch gut so.

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<emphasize>Thomas Holtbernd</emphasize>



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