(explizit.net)Das ZDF, eine öffentlich-rechtliche Anstalt, kürt die Besten Deutschlands und die werden so gewählt, dass es Quoten bringt. Nicht die Wahrheit ist von Bedeutung, allein die Gunst der gewogenen Zuschauer zählt. Was der ADAC kann, das können wir schon lange, dachten sich die Macher des Formats „Deutschlands Beste“ und schoben das Ranking so zurecht wie man es braucht. Es stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob das bei anderen Sendungen auch so gemacht wurde und wird? Und wann schaltet sich der amerikanische Präsident via NSA ein? Darf im Deutschen Fernsehen laufen, was der Deutsche sehen will? Oder sorgt ein Maulwurf für das richtige Personen-Placement oder, wie es der Sender formulierte, für das unsaubere methodische Arbeiten?

Was auf den Privatsendern läuft, das hält wohl niemand mehr für die Abbildung der Wirklichkeit. Es ist alles ein Fake. Das kann unterhaltsam sein, man hat seinen Spaß, kann seine Vorurteile pflegen und sich über die Dummheit anderer Leute amüsieren. Manchmal dürfen sogar hochkarätige Spielfilme in die Wohnstuben flimmern, die nur durch Werbepausen unterbrochen werden. ARD und ZDF sind selbstverständlich seriös, so dachte man bisher, wobei sich ein kleiner Verdacht von Manipulation beim Spiel Deutschland gegen Brasilien auftat. Wurde da nicht die Wiederholung des ersten Tors eingeblendet und als zweites ausgegeben? Sind die Spieler überhaupt noch in Brasilien? Und muss Deutschland das Endspiel nicht gewinnen, auch wenn zur Not die Live-Übertragung ein wenig zurechtgebogen wird?

Deutschlands Loser

Das Gejammere über Geld ist altbewährte Strategie. Sinken die Zuschauerzahlen, dann fließen die Werbeeinnahmen weniger. Und guckt niemand mehr ARD und ZDF, dann steht das staatliche Eintreiben der Gebühren auf dem Spiel. Die Geschäfte laufen schlecht und wer Qualität will, der muss auch dafür bezahlen, der Staat hat ja einen Bildungsauftrag. Aber auch diese Parolen werden von den Sendern ins Volk posaunt. Stimmt das alles oder hat jemand methodisch unsauber gearbeitet? In der Wirtschaft läuft das ganz anders. Sind die Zahlen bei den DAX-Unternehmen schlecht, dann steigen die Gehälter der Manager. Macht jemand gute Geschäfte, dann ist der Wert des Unternehmens hoch und es wird verkauft. Das heißt dann zwar Fusionierung und angeblich werden durch die Synergieeffekte die Arbeitsplätze erhalten, doch zum Schluss haben die einen jede Menge Geld und die anderen viel Zeit. Die müssen sich dann die Nachmittagssendungen bei RTL oder Pro Sieben anschauen und amüsieren sich über Deutschlands beste Verlierer.

Atemlos

Wie schon Helene Fischer sang, die von Rang 10 auf Rang 5 gehievt wurde, es bleibt dem mündigen Bürger die Spucke weg und er sitzt atemlos vor seinem Fernsehgerät. Die anderen singen fleißig: „Nein wir wollen hier nicht weg, alles ist perfekt.“ Die Freude will gar nicht enden, denn „Ich schließe meine Augen, lösche jedes Tabu“. Das ist „Großes Kino“, der Kopf ist hohl und da kann alles an die Schädeldecke projiziert werden, was ohne Inhalt ist, „und der Fallschirm geht auf“. Doch was ist, wenn Helene die letzte Zeile gesungen hat? Ist der Hörer ihrer Worte dann noch „schwindelfrei“? Gibt es dann den freien Fall? Auf der anderen Seite, Helene Fischer ist im Fernsehen erquicklicher anzuschauen als Ursula von der Leyen, die von Rang 4 auf Rang 6 gedrückt wurde. Und das Auge will ja auch etwas haben? Wahrscheinlich haben die Verantwortlichen beim ZDF in diesem Sinne nur das Beste für uns gewollt.

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<emphasize>Thomas Holtbernd</emphasize>