Die Wahlen sind vorbei, nun heißt es, nach den Wahlen ist vor den Wahlen, also den Mitgliederbefragungen der Parteien. SPD und Grüne wollen, wie es momentan aussieht, ihre Parteigenossen nach ihrer Meinung zu eventuellen Koalitionspartnern befragen. Die CDU/CSU hat so etwas nicht nötig, denn die haben ja gewonnen, auch wenn sie nicht regieren können. Nach den Wahlen ist auch vor den neuen Karrieren, Steinbrück verschwindet in die zweite Reihe, Trittin, Roth und die anderen treten zurück. Eine Ära geht zu Ende. Und der Klimawandel wird uns im neuen Welt-Klimareport erklärt, es ist alles dramatischer, aber die Rechnungen stimmen nicht so ganz.
Und keiner scheint sich zu fragen: Was geht hier eigentlich vor? Knappe 30 Prozent interessiert es gar nicht, welche Partei demnächst auf der Regierungsbank sitzt. Und wenn man wählt, dann ist die Enttäuschung groß, weil kein eindeutiges Ergebnis zustande kam. Das reden uns die Politiker und Meinungsmacher jedenfalls ein. Das Wahlergebnis ist sehr eindeutig, Angela Merkel hat keine Mehrheit, also ist sie abgewählt. Der Rest, der im Bundestag vertretenen Parteien, hat nun die Aufgabe, ihre Versprechungen wahr zu machen. Angela sollte weg, das wurde im Wahlkampf propagiert. Jetzt ran an die Verantwortung.
Die Mutti-Republik
Doch die Bundesrepublik ist ein Volk von Kindern geworden. Und auch wenn Angela Merkel vielleicht in den Jahren wirklich nichts gemacht, sondern nur ausgesessen hat, ihre Schuld ist es nicht, dass erwachsene Menschen sich wie Kinder benehmen. Es sind die Mütter, und ebenso die Väter, die erledigen für ihre Kinder alles. Menschen, die bereits selber Kinder haben, nehmen ihre Mutti mit, wenn der Arbeitgeber ein Gespräch einfordert. Mutti ruft an, wenn die weit über 20jährige Tochter oder der Sohn, der die 30 bereits überschritten hat, krank ist. Mutti oder Vati erledigen Behördengänge. Ämter und Behörden sind irritiert, wenn Mutti oder Vati sich um die Belange ihrer erwachsenen Kinder kümmern. Der Sohn ist 30, doch Vati erledigt das. Lehrer trauen sich nicht mehr, ein klares Wort zu sprechen, weil am nächsten Tag Mutti auf den Lehrer lauert und mal erläutert, was eine richtige Pädagogik ist. Universitäten bieten Informationsveranstaltungen für die Eltern an. Wen wundert es da noch, dass Mutti auch die Politik machen soll?
Nasse Füße
Wie uns der Welt-Klimareport mitteilt, werden einige in den nächsten Jahren nasse Füße bekommen. Andere werden sich danach sehnen, endlich mal etwas Regen zu haben. Und manchen wird es ganz egal sein, weil sie auf der Flucht vor Bürgerkrieg und Chemiewaffen sind. Anderen ist das wiederum egal, weil sie - wie Rheinmetall - mächtig daran verdienen. Und ob eine Regierung steht, bevor der große Regen fällt, wen interessiert das noch? Bei Noach, der sich mit Regen auskennt, war keiner von den Grünen, Roten oder Schwarzen in der Lehre. Von ihm könnte man jedoch eine Menge lernen. Noach hatte sich nämlich einmal mächtig blamiert. Im Vollrausch lag er nackt in seinem Zelt. Sein Sohn Ham sah das und erzählte es seinen Brüdern. Die waren empört, jedoch nicht über ihren besoffenen Vater, sondern über ihren Bruder, der die Blöße des Vaters nicht bedeckt hatte. Also gingen sie schnell mit einer Decke los und bedeckten damit ihren Vater. Als der wach wurde und hörte was geschehen war, degradierte er Ham zum Knecht seiner Brüder. Ebenso hätten doch SPD, Grüne und Die Linke reagieren müssen. Da ist die Mutti volltrunken von ihrem Sieg und liegt dort mit dem Onkel Seehofer, der die Promilleschallgrenze ganz gehörig durchbrochen hatte, in der Parteizentrale und die zieren sich, Mutti und Onkel mit dem Mantel des Schweigens zuzudecken. Noach hat gehandelt, weil sein Sohn nicht gehandelt hat. Wer die Verantwortung nicht übernimmt, der wird zum Knecht. Und wenn viele zu Knechten werden, dann kann einer machen was er will. Doch beschwere sich dann niemand, dass der eine ihn in Knechtschaft genommen hat.
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