(explizit.net) Die Blätter färben sich, die Natur zeigt sich bunt, das Wetter ist bestens und das Jahr beginnt sein letztes Viertel. Passend zur Jahreszeit zeigt sich die Bundeswehr als überreifes Obst, das ungenießbar bzw. nicht einsetzbar ist. Die Ministerin erscheint wie ein verwelktes Blatt, das bald als Laub zu Boden segelt. Doch Laub kann hervorragend recycelt werden, da bietet sich der Posten als Lobbyistin der Rüstungsindustrie an. Ihr Kollege von der Partei Friede den Deklassierten Daniel Bahr mutiert vom ehemaligen Gesundheitsminister zum Generalbevollmächtigten der Privaten Krankenversicherung der Allianz. Erst füllt er als Minister mit dem Pflege-Bahr die Kasse der Allianz, jetzt füllt er die eigene Tasche. So erntet man in der Wirtschaft, was man in der Politik gesät hat.
Natürlich fragen sich der Bürger und die Bürgerin, was sie denn als normale Wähler ernten können. Da gibt es reichlich Fallobst, man muss sich nur bücken, wenn man es noch kann und der Rollator nicht im Wege steht. Endlich haben wir wieder Krieg, wir brauchen Waffen, Panzer, Flugzeuge. Arbeitsplätze werden geschaffen, um endlich wieder gerüstet zu sein. Es gibt reichlich alte Leute, die gepflegt werden müssen. Wer arbeiten will, der findet auch einen Arbeitsplatz. Dass der Lohn zum Leben nicht ausreicht, das macht doch nichts, dann macht man eben zwei Jobs. Die Amerikaner machen es schon lange so. Und bezahlt wird natürlich nur die tatsächlich geleistete Arbeit. Wie kommen Pflegekräfte eigentlich auf die Idee, dass die Fahrten bei der ambulanten Pflege zur Arbeitszeit gehören? Da macht es z. B. die Caritas ganz richtig, die Fahrt von einem Patienten zu einem anderen wird nicht mehr bezahlt. Ein bisschen Nächstenliebe kann man in einem solchen Beruf schon erwarten.
Herbst heißt nicht vergessen
Die Menschen werden immer älter, haben schon so oft einen goldenen Herbst erlebt, doch haben sie vergessen, was sie gesät haben. Überall im Land wird geklagt über die missratene Ernte. Der demografische Wandel war schon vor dem 2. Weltkrieg bekannt. Und wer hat die Islamisten schon um 1900 gefördert? Es waren unsere Vorfahren. Der Bahnhof von Istanbul wurde 1890 eröffnet. Und wer hat ihn gebaut? Der preußische Beamte August Jasmund. Wieso ging es mit der Zusammenarbeit zwischen Preußen und dem osmanischen Reich nicht weiter? Hat nicht schon Karl Marx vor den Folgen des Kapitalismus gewarnt? Und war es nicht der ehemalige Bischof aus Trier Reinhard Kardinal Marx, der wie sein Namensvetter aus Trier ins gleiche Horn geblasen hat? Gab es nicht einmal den Club of Rome, der die Umweltkatastrophen vorausgesagt hat? Wir wussten so viel, doch haben wir uns lieber in den Konsumrausch geworfen.
Zu viel Regen
Schuldige sind schnell gefunden. Die Linken und die Ökos haben die Reformen gestoppt. Und fast hätten die Wutbürger sogar den Bau des Bahnhofs in Stuttgart verhindert. Und erst die 68er, die haben die Autorität des Staates in Frage gestellt. Später sind sie dann gewalttätig geworden und zur RAF übergelaufen. Ist denn schon der Tod von Benno Ohnesorg tatsächlich aufgeklärt? 1967 schlug die Studentenbewegung um, weil Karl-Heinz Kurras den Studenten kaltblütig erschossen hat. Das Verfahren gegen ihn wurde auch 2011 nicht wieder aufgenommen. Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten. Und sind all die Skandale vergessen, die die deutsche Industrie in Entwicklungsländern verursacht hat? Rächt sich jetzt die laue Entwicklungspolitik, die über viele Jahre betrieben wurde? Wollen die Armen jetzt ernten, was in ihren Ländern gesät wurde? Doch lieber stöhnt man über den Wetterbericht, der wieder Regen ankündigt.
Zurück zur Natur
Vielleicht ist der Gedanke Rousseaus doch nicht so schlecht. Der Weg zurück zur Natur ist zwar eine fatale Illusion, doch kann es nicht schaden, in diesen Tagen die Natur zu genießen. Einfach mal den goldenen Oktober mit allen Sinnen genießen, raus in die Natur und von ihr lernen, damit man sich nichts mehr von den gekünstelten Demagogen über das Höher Weiter Besser aufschwätzen lässt. Mehr goldener Oktober ist weniger Konsumismus.
<emphasize>Thomas Holtbernd</emphasize>
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!