(explizit.net) Wim Wenders darf einen Film über Engel machen und Peter Handke darf am Drehbuch mitarbeiten und dazu das Gedicht „Lied vom Kindsein“ schreiben. Die Engel bei Wim Wenders können nichts außer Mut machen. Wenn Engel doch eingreifen und ganz bei den Menschen sein wollen, dann geben sie ihre Unsterblichkeit auf. Andere sollten sich besser nicht als Engel versuchen und im Verein an ihrer Unsterblichkeit arbeiten. Zu schnell wird dann aus den Engelsflügeln ein Engelshemdchen, weil der Engelsflug mit einer Bruchlandung endete.
Der Gelbe Engel hat seine Unschuld verloren. Die Landung war hart und wenn manche den ADAC schon für eine Partei hielten, die mehr Mitglieder als alle anderen Parteien hat, so müssen sie jetzt vernehmen, dass dieses Wirtschaftsunternehmen und dieser Zusammenschluss von Lobbyisten der Autoindustrie, lediglich ein gemeinnütziger Verein ist. Und selbst das wird jetzt gerichtlich geprüft. Ganz uneigennützig wurden für gemeinnützige Zwecke Zahlen gefälscht, der Präsident ließ sich mit dem Rettungshubschrauber von einer Wohltätigkeitsveranstaltung zur anderen fliegen. Und noch hat man nur einen kleinen Einblick in das Treiben dieser Engelchen bekommen, die wie der Teufel das Weihwasser die Offenlegung ihrer Geschäfte fürchten.
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Blonde Engel
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Blonde Engel sind nicht das, was der brave Soldat in seiner Truppe haben will. 18.500 Frauen gibt es davon und natürlich noch die Blonde mit der Frisur wie ein Helm, die Verteidigungsministerin selbst. Die Vorurteile gegen weibliche Soldaten sind in den letzten Jahren gestiegen. Allerdings ist auch die Lust aufs Kämpfen generell gesunken. Der olivgrüne Männerverein will nicht nur keine Frauen, die Mütter schicken auch ihre Söhne nicht mehr an die Front. Ursula von der Leyen konkurriert deshalb mit anderen Unternehmen um die besten jungen Leute, auch wenn sie noch jungfräulich und unter 18 sind. Man ist geneigt, eher an die Existenz von Engeln als an eine schlagkräftige Armee zu glauben.
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Gefallene Engel
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Nicht nur der ADAC hat ein Engelproblem, das ZDF muss gar einen gefallenen Engel verkraften. Da sitzt der rote Engel Wagenknecht dem, der mit der Lanze tanzt, gegenüber und der ist gar kein Engel, sondern poltert rum. Gleich gibt es eine Petition, der Markus Lanz muss weg. Wenn man schon gezwungen wird, Gebühren für diese Sender zu zahlen, dann will man doch nicht immer umschalten müssen. Der Bürger- inzwischen sind es 170.000 - wehrt sich, der Linken nützt es und vielleicht kehrt das öffentlich-rechtliche Fernsehen zurück zum ureigenen Auftrag: Qualität statt Smalltalk und niederschwellige Angebote.
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Ein Engel mit Fäusten
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Einen besonderen Engel gibt es in der Ukraine. Vitalo Klitschko kämpft nicht im Ring, kann sich in der Ukraine dafür nicht so wirklich ukrainisch verständigen, doch will er als Engel die Revolution starten. Auch wenn man bei ihm mehr an Bud Spencer, Terence Hill und die „Vier Fäuste für eine Halleluja“ denkt, Klitschko will es ohne Gewalt, aber auch bedingungslos.
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Friedliche Engel
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In Deutschland ist dagegen alles friedlich, wir haben eine Kanzlerin, die den Engel schon im Namen trägt: „Angela“. Die SPD regiert wie wild und still sitzt da die Kanzlerin, statt Flügel hat sie Krücken, lächelt engelsgleich und weiß für sich: Bald hab ich Flügel und die Sozis gehen am Stock.
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Schwarze Engel
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Es gibt gelbe Engel und es gibt schwarze Engel. Als Retter in der selbstverschuldeten Not hat der schwarz gekleidete und barocke Engel Marx nun den Rettungsring geworfen. 20 Millionen Euro aus dem Klingelbeutel werden Hugendubel in die Hand gedrückt, damit die Weltbild-Mitarbeiter nicht so hart fallen. Und wenn es sein muss, dann wird noch nachgebessert. Anders dagegen, nicht schwarz gekleidet, sondern mit schwarzer Seele, streicht der semipotente Berlusconi 14 Engelchen den Lohn. Er muss sparen und kann für die 14 leichten Wesen, die für ihn auf seinen Partys tanzten, die 2.500 Euro pro Monat nicht mehr aufbringen.
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Der Exodus der Engel
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Die gelben Engel sind angeschlagen, die blonden will niemand haben, die gefallenen zappeln noch und tanzen dürfen sie auch nicht mehr. Früher hatte man noch Respekt vor den Himmelswesen, da ehrte man sie mit Diskussionen über die Frage, wie viele von ihnen auf eine Nadelspitze passen. Da gab sich kein Mensch als Engel aus, sondern wurde als Ochse bezeichnet, wenn er so schlau wie der Heilige Thomas von Aquin war. Heute gibt es viele Ochsen, die wirklich welche sind. Die Engel haben ihren Abflug angetreten und es gibt hier nur noch Engel, die gar keine sind.
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<emphasize>Kommentar von Thomas Holtbernd</emphasize>
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