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Der heilige Nikolaus kämpft um Marktanteile

Da musste sich diese Woche der heilige Nikolaus am Abend des 5. Dezember oder am Tage des 6. Dezember kräftezehrend zwischen all die Weihnachtsmänner quetschen, dass er vor lauter Rentieren auch noch einen Platz ergattern konnte, im hart umkämpften Weihnachtsbusiness.

Das Geschäft ist im 21. Jahrhundert nicht mehr so, wie es im 3. oder 4. Jahrhundert war.
Tja, heiliger Nikolaus, da muss man sich schon anstrengen!
Gute Taten nützen heutzutage nur was, wenn man sie auch gut vermarktet.

Denn der Coca Cola Weihnachtsmann trällert bis zum 24. seine Christmas Lieder, damit auch viele ihre Liebsten reich bescheren. Zwischen einer buschigen Bommelmütze, roten Stiefeletten ertönt ein uriges „Ho ho ho“ und die Jingles bellen im Hintergrund. Nebenbei tollen die Rentiere namens Rudolph mit ihren roten Nasen wild herum. Angeliefert auf einem Schlitten kreist er ab Dezember um unsere Köpfe, der wunderbar kitschige american Weihnachtstraum.

Also lieber Nikolaus wie hätte denn deine Marketingstrategie für dieses Jahr aussehen können? Damit vor lauter guten Taten, auch was für dich dabei herausspringt!
Das mit dem großen Sack vor der Tür und den armen Kindern oder das mit der wundersamen Kornvermehrung auf dem Handelsschiff oder auch die spontane Rettung aus der Seenot, ist ja alles ganz nett. Die Hanse, die allte EU hatte Dich ja noch zum Patron erklärt. Und im Mittelalter brachtest Du die Geschenke und nicht erst das Christkind am 24. Aber das kauft dir heute doch keiner mehr ab! Also immer schön aktuellen Bezug zu den Kunden herstellen!

Wie wäre es denn, wenn du den Leuten statt der wundersamen Kornvermehrung, eine Glyphosat und Schädlings freie Kornvermehrung angeboten hättest?
Oder statt der spontanen Rettung aus der Seenot, eine spontane Rettung aus  der Regierungskrise? Und am Ende steht ein großer Sack voller Wahlversprechen vor dem Kanzleramt, ganz ohne neue Schulden. Damit hättest du den Weihnachtsmann alt aussehen lassen!

Vielleicht solltest du auch nochmal deine alternde katholische Zielgruppe überdenken, deine Herkunft aus der heutigen Türkei macht dich zum echten Allrounder. Und deine digitalen Footsteps könnten auch größer sein, am Ende jedes altmodischen Hausbesuches könntest du deine Story auf Instagram posten. Vielleicht bekommst du dann nächstes Jahr mehr Follower!


Kategorie: Religion

Kommentare (1)

  1. Thomas Diebold am 08.12.2017
    Danke... anregend deine Kolumne... werde auch mal versuchen etwas zu Papier zu bringen.

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