Aus Bolivien kommen Nachrichten, dass mit Unterstützung der Regierung eine bolivianische katholische Kirche gegründet worden sei. Eine Kirche ist tatsächlich gegründet worden, ob die Reformen etwas damit zu tun haben, ist äußerst fraglich. Explizit erhielt von der Bolivienbrücke in Jülich folgende Informationen:

In Bolivien wurde im Juni die “Iglesia Católica Apostólica Renovada del Estado Plurinacional” (Erneuerte katholisch-apostolische Kirche des plurinationalen Staates) gegründet, in dem ein katholischer Priester des bolivianischen Militärordinariates zum Bischof dieser neuen “Kirche” geweiht wurde. Die Weihe erfolgte durch Mons. Juan Ernesto Iriarte Blas, Erzbischof der “Iglesia Católica Apostólica Renovada del Perú”, der kein gültig geweihter Bischof der römisch-katholischen Kirche ist. Aus Sicht der römisch-katholischen Kirche Boliviens ist die Weihe unerlaubt und ungültig.

Es scheint sich um erster Linie -wie bei vielen Sekten- um Geldmacherei zu handeln. Die Vertreter dieser Kirche bieten gegen Geld Sakramentenspendung in verschiedenen Pfarreien an.

Ob das Ganze tatsächlich etwas mit der Regierung oder dem MAS (Movimiento al Socialismo = Regierungspartei) zu tun hat ist fraglich. Der stellvertretende Generalsekretär der bolivianischen Bischofskonferenz hat letzten Mittwoch erklärt, dass es bisher keine Beweise gibt, dass diese Kirche irgendetwas mit der Regierung oder dem MAS zu tun hat.

Auf diesem Hintergrund erscheint die ursprüngliche Meldung, dass diese Kirche von der Regierung bzw. dem Präsidenten gegründet wurde, fragwürdig. Eher wirkt sie wie der Bestandteil eine Kampagne gegen die MAS und die Regierung, um die Spannungen zwischen Regierung und römisch-katholischer Kirche, die es bekanntermaßen in Bolivien gibt, weiter anzuheizen.

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