(explizit.net)
Der barmherzige Samariter - Tag 30 der Fastenimpulse "barmherzig" von Pater Erich Purk
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Und wer ist mein Nächster? Der Nächste ist nahe – er ist ganzbei mir, so nahe, dass ich manchmal seine Gegenwart gar nicht mehr bemerke, weil ich so an ihn gewöhnt bin. Er ist Teil meines täglichen Lebens. Er läuft mir jeden Tag über den Weg. Aber ob er ganz nahe oder weit weg ist – der Nächste ist vor allem der, der mich am meisten braucht, vor allem anderen, vor allem Übrigen. Er braucht meine Hilfe, mein Zuhören, meinen Blick. Er braucht dringend, dass ich ihn aufrichte und liebe.
Der mich braucht, ist immer mein Nächster. Er gehört zur gleichen menschlichen Familie wie ich. Er gehört zur gleichen Familie Gottes wie ich. Jeder Mensch ohne Unterschied ist mein Nächster. Gott ist unser Vater und wir alle sind dann Geschwister, ob weiß oder schwarz, rot oder braun. Ist das nicht wunderbar, so unterschiedliche Geschwister zu haben? Jeder Christ sollte universal denken, auch wenn er in einem kleinen, abgelegenen Dorf wohnt. Woher ich das weiß?
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<emphasize>29 Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? 30 Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. 31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter.32 Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. 33 Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, 34 ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier,brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. 35 Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. 36 Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? 37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso! (Lk 10,29-37)</emphasize>
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Jeden Tag treffe ich ihn, den Nächsten, an dem ich barmherzig handeln soll. Das war und ist Jesu Antwort auf die Frage: Wer ist mein Nächster? „Dann geh und handle genauso.“ Der Priester und Levit gehen vorbei; der Fremde aber holt die Hausmittel Öl und Wein und pflegt die Wunden des „unter die Räuber Gefallenen“. Der Samariter ist eigentlich Jesus selbst. Er hebt den Zerschlagenen auf sein Reittier. Er hat keine Angst, dass er seinen Sattel schmutzig macht. Er bringt ihn zur Herberge. Er gibt dem Wirt Geld für seine Pflege. Er will sogar den Restbezahlen, wenn er wiederkommt. Das ist Nächstenliebe pur.
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Sie gibt es noch heute. Man findet sie an allen Orten, wo Menschen um Hilfe rufen. Sie hören und überhören nicht. Sie packen an. Sie suchen nach Wegen, sie helfen tragen,nicht für Geld. Freiwillig, ehrenamtlich, nachbarschaftlich ... Diese Samariter messen nicht ihre Zeit und rechnen nicht. Und sie treffen keine Auswahl. Sie gehen auf alle zu, ohne Unterschied, denn für sie sind alle einfach Menschen, die um Hilfe schreien. Ohne zu zögern und ohne zu zählen, helfen sie! So viel und so gut sie es können. Eigentlich müssten alle Christen barmherzige Samariter sein.
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Für heute: Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist,der das Seine ordnet, wie es recht ist. (Ps 112,5)
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<emphasize>Pater Erich Purk</emphasize>
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