Der Autor, Reinhold Stecher, hat selbst die Bilder gemalt und lässt mit anderen die Zeit zu uns sprechen. Ich habe alle 12 Aquarelle angeschaut und die Texte gelesen. Ich werde die Blätter nicht abreißen. Die Spirale, in der sie weiter gedreht werden können, macht es möglich. Denn die Gedanken und Gedichte werde ich noch einmal brauchen. Dann, wenn das Leben zu eng geworden ist, wenn ich drohe, steckenzubleiben, wenn ich den Blick für das Schöne vergesse, wenn ich einen größeren Atem brauche. Dieses hier begleitet mich bereits durch den Advent hin zu Weihnachten, auch wenn es erst für 2023 gedacht ist.
Wir rufen unsere Not und jubeln unsere Freude
nicht in ein fernes Nirgendwo,
sondern zu einem Gott, der uns nahe ist,
sozusagen Tür an Tür.
und diese Nähe berührt unsere tiefste Existenz.
und wenn wir Gott dort immer wieder finden,
im Raum gläubigen Vertrauens,
dann sind wir wohl beim Schönsten,
was Jesus in diese Welt gebracht hat.
Bischof Stecher ist gestorben, was er gemalt hat, was er und andere gesagt haben, verliert nicht seine Kraft. Ich brauche einen solchen Erinnerer gegen meine wegfließende. Die auf den Kalenderblättern festgehaltenen Gedanken halten mit den kräftigen Aquarellen dem Abrieb der Zeit stand. Die Blätter ermutigen, mich nicht einfach dem Wegfließen, dem Verstreichen der Zeit auszuliefern, sondern das in mir im Blick zu behalten, was ich aus der Zeit mitnehmen kann. Es ist nicht das, was zeitlos wie ein Stein ist, sondern was sich als so lebendig erwiesen hat, dass es dem Abrieb der Zeit standgehalten hat. Das kann ich mit diesem Kalender immer wieder aus dem Gewühl des Alltags wie Gold herauswaschen. Der Tyrolia-Verlag kann mit den Aquarellen und den ausgewählten Worten die Zeit "stehen zum Stehen bringen". Ich werde mich öfters vor diesen Zeitüberwinder hinstellen.
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