Kreml-Tor, Foto: explizit.net

Putins Sympathisanten bei den Republikanern

Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland sind inzwischen auf dem tiefsten Punkt seit dem Kalten Krieg angelangt. Trotzdem wächst die Beliebtheit des russischen Präsidenten bei den Republikanern der USA. Während seine Politik im Jahre 2015 nur 12% der Republikaner unterstützten, sind es inzwischen 32%. Allerdings gilt das weniger für die republikanischen Mitglieder im Kongress.

Während die Vertreter des republikanischen Establishments in beiden Häusern des Parlaments für neue Sanktionen gegen Russland stimmten, sehen viele einfache Amerikanern in Russland einen Verbündeten im Kampf für ihre Werten – den Glauben und das Volk.

Putin als „Verteidiger des Glaubens, der Familie und des Volkes.“

„Ich habe verstanden, dass auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion riesige Veränderungen geschehen. Dort versucht man, christliche Werte wieder zum Fundament des öffentlichen Lebens zu machen” sagt Brian Brown, der Vorsitzende des NGO’s “National Organization of Family” im Interview mit der Washington Post Das findet Washington Post natürlich abscheulich.

Homosexualität als Trennmarke

Brown ist nur einer der vielen Amerikanern, die die Politik von Putin unterstützen, weil sie sein Eintreten für die traditionellen Werte schätzen. Sie sind höchst unzufrieden mit dem Linksrutsch, den die Vereinigten Staaten in der Zeit der Präsidentschaft von Obama erlebt haben. Besonders sind sie mit den Vertretern ihrer eigenen Partei, den Republikanern unzufrieden, die diese Linksorientierung unterstützt bzw. sich ihr nicht entschieden genug widersetzt haben. Deswegen suchen sie Verbündete außerhalb des Landes.
Brown hat  in den letzten Jahren viermal Moskau besucht. 2013 hat er sogar im Russischen Parlament eine Rede gehalten, als ein Gesetz beraten wurde, das die gegen die Propaganda für Homosexualität bei Minderjährigen unterbinden soll. Das Gesetz ist bei den Linken in den Vereinigten Staaten als Ausdruck des russischen Autoritarismus bekannt geworden.
Roy Mur, der möglicherweise demnächst einer der Senatoren gewählt wird, die Alabama vertreten, sieht die Vereinigten Staaten deshalb in einer moralischen Krise, weil sie zu weit von den Geboten der Religion abgerückt seien. Er sagt, dass es zwischen ihm und Putin viel mehr Gemeinsamkeiten geben könne, als er es früher für möglich hielt.

Es geht um Globalisierung und die Verteidigung der traditionellen Werte

Die konservativen Gläubigen sind nicht die Einzigen in den Vereinigten Staaten, die die Putin unterstützen.
„Ich glaube aufrichtig, dass Russland der Führer der freien Welt ist. Putin unterstützt die Anhänger der nationalen Staaten in der ganzen Welt. Er widersetzt sich der Globalisierung und versucht, traditionelle Werte zusammen mit dem Selbstbestimmungsrecht zu verteidigen, sagt im Interview der Internetausgabe der Zeitung “Businessinsider” Matthew Heimbach, ein der Anführer der Bewegung der „Alten Rechten“. Sie lehnen die aggressive Außenpolitik der Vereinigten Staaten ab, verteidigen traditionelle Werte und kämpfen gegen Political Correctness, die für sie nur eine Methode ist, die Freiheit zu unterdrücken ist. Nach Meinung Heimbachs muss man, um das Volk wiederzubeleben, die moralischen Werte als Fundament sehen. „Putin kämpft für den Glauben, die Familie und das Volk. Er hat tausende von Kirchen bauen lassen…  Das ist sehr wichtig für Wiedergeburt Russlands.” Er führt die aggressive Politik der Vereinigten Staaten gegenüber Russland auf einen moralischen Dissens zurück. Russland, insbesondere Putin sei der moralische und ideologische Gegenpol zu der links-liberalen Eliten in den USA.  

Auseinandersetzung in den USA mit den Putin-Unterstützer

Die Unterstützung von Putin in den USA wird von den Mainstream-Medien wie von den etablierten Politikern als eine Verschwörung dargestellt. Sie bezeichnen Sympathien für Russland und Putin als “unverständlich”. Für diese klingen solche Vorwürfe lächerlich “Ist es unverständlich, dass Leute keinen atomaren Krieg mit dem Land wollen, das uns auf keine Weise provoziert hat. Es ist eine interessante Zeit, wo Rechte eine Friedensbewegung bilden, während die Linken eine Kriegspartei geworden sind. Bis jetzt kann diese Gruppe keinen nennenswerten Einfluss auf die Politik ausüben. Die meisten republikanischen Politiker sehen in Russland eher einen Rivalen, oder besser gesagt einen, der die Vormachtstellung der USA infrage stellt. Sie denken noch geopolitisch. Es ist nicht auszuschließen, dass die geopolitische Orientierung der Politik der weicht, die die nationalen Werte in den Vordergrund rückt. Dann werden mehr Republikaner in Putins Russland einen wichtigen Verbündeten entdecken.

Interview mit Brian Brown

Interview mit Mathew Heimbach

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Kategorie: Politik

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