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In russischen Lokalen lässt es sich wählen

In Russland da kümmert man sich noch um seine Wähler. Hierzulande wird gegrübelt, wie die Demokratie belebt werden könne, aber in Russland da wird gehandelt. Die Bezeichnung „Wahllokal“ wird nur in Russland noch ernst genommen: da gibt’s die besten Speisen zu den besten Preisen. Und es sage noch einer, Putin kümmere sich nicht um die kleinen Leute.

Wer seinen Bürgern, nicht nur Kraut und Rüben zu Bestpreisen verkauft, sondern auch einen Pack Baumwollschlüpfer oben drauf legt, der meint es gut mit ihnen.

Und der Westen sage noch einmal, Putin kümmere sich nur noch um seine korrupte Rasselbande und die Außenpolitik. Nee, der Putin, der denkt an das, wonach die Russen auf dem Land tagtäglich darben: neue Kleidung und genug zu Essen. Und wer gegrübelt hat, warum es sich in Russland überhaupt noch lohnt, wählen zu gehen, der hat jetzt eine Antwort.

Hierzulande wirbt doch keiner mehr richtig für seine Wähler, hier gibt’s höchstens ein kleines Tütchen Gummibärchen oder einen Kugelschreiber mit Parteislogan drauf und das auch nur, wenn zufällig ein Politiker sich dir vor den Wahlen in der Einkaufspassage in den Weg stellt.

In Russland aber, da kann man sich nach dem Besuch im Wahllokal nicht nur sicher sein wie die Wahl ausgeht, sondern auch, dass du die Rüben für den besten Preis bekommst. Ob jetzt Putin 60 oder 70 % Prozent der Stimmen erhält ist doch nicht so wichtig wie die Frage, morgen wieder seine Familie ernähren zu können.

Also belästigen wir Russland nicht mit unserer hochnäsigen Demokratieschelte, sondern betrachten wir die Sache mal neu: Wählen muss sich wieder lohnen. Und wenn man das Gefühl hat, man hat nicht die Wahl zwischen verschieden Kandidaten, dann muss doch wenigstens die Wahl zwischen Kraut und Rüben haben oder Socken und Unterhosen.

Die Wahl in Russland hat einen witzigen Beigeschmack: Putin ist es nicht.


Kategorie: Politik

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