180 Seiten zählen manche. Soll man das wirklich lesen? Es müsste sich schon lohnen. Zuerst zum Umfang: Es sind keine 180 eng beschriebenen Seiten, zwischen den Textteilen, oft mehr als zwei auf einer Seite, sind Abstände eingefügt. Inhaltsverzeichnis und Anmerkungen füllen mehrere Seiten. Es bleiben etwa 80 DINA4-Seiten-Text. Aber was wird man hören, verstehen, erfahren? Eigentlich bringt der Papst inhaltlich nichts Neues. Das Ganze ist eingebettet in viele Bibelzitate und weitere 217 Hinweise auf zitierte Dokumente. Er reiht sich in Enzykliken und Schreiben seiner Vorgänger ein. Neu ist auch nicht, dass er kritische Worte zur Überbetonung des Wirtschaftlichen und an der Dominanz des Konsumdenkens findet. Aber auch hier werden allenfalls Phänomene deutlicher benannt. Die Prinzipien der katholischen Soziallehre werden nicht aufgeben, vom Staatskapitalismus ist Franziskus genauso weiter entfernt wie von den Eskapaden der Banken. Was ist also neu und warum liest sich der Text so flüssig.