Mittwoch hat Ägyptens Regierung die Muslimbruderschaft zum Terrorverein erklärt. Das Fass lief über, als am Vortage ein Bombenanschlag im Polizeihaus al-Mansuras 16 Tote und etwa hundert Verletzte forderte. Gerade am Heiligabend stürzte das Gebäude in jener Stadt im Nildelta durch die Wucht der Detonation ein. Kairo stellt Muslimbrüder und ihre Zweige als Drahtzieher dar. Damit schließt sich ein Kreis: die Regierung des Staates, wo 85 Jahre zuvor die Muslimbruderschaft als politische Moschee-plus-Machtbewegung im Zug der deutsch-osmanischen Jihadisierung des Islam im und nach dem Ersten Weltkrieg aufkam, will durch die Terroreinstufung diese Art des Mißbrauchs der Religion beenden. Hunderte Muslimbrüder wurden arretiert, deren Helfer die „Woche des Zorns“ ausriefen.