Weiße Kleider -Taufkleider,
keine Hochzeit - anderes
Weißer Sonntag
nachdem wir die versteckten Eier
alle gefunden hatten,
stand eine Woche später
das nächste Fest an
das weiße Kleid hatten wir bereits
Monate vorher gekauft,
es macht aus mir fast eine
kleine Braut
heiraten will ich nicht
ich will mich einlassen
auf etwas Unbekanntes
Unsichtbares
es soll mich begleiten und
kennenlernen
ein Gesicht bekommen
mit mir essen und trinken
meinen Alltag teilen
in guten und in schlechten Zeiten
bei mir sein
mit Kraft geben und Mut schenken
Gemeinschaft
es soll mehr sein als ein Scheibchen
klein zusammengebacken
eine ganze Welt soll es sein
ganz in der Welt
mir an die Seite gestellt
sei du bei mir an diesem Tag
und darüber hinaus
durch dich
mit dir und in dir will ich die Welt
gestalten auf dein Wort hin glauben
Markus Henz
Mein Schreiben ist intuitiv – die Wörter fallen wie Schnee
in mich hinein – normalerweise bearbeite ich meine Gedichte nicht.
Für mich ist Dichten die Möglichkeit, Kopf und Bauch zusammenzubringen, die
Tiefenschichten der Seele mit denen des Gehirns in Kontakt zu bringen. Ich
beobachte den Zeitgeist und versuche, mir einen Reim darauf zu machen. Bilder,
die beim Schreiben entstehen, sollen zum Weiterdenken inspirieren. Es ist wie
bei einem Gang über eine Blumenwiese: Man muss nicht jede einzelne Blume
erfassen, um eine Ahnung davon zu bekommen, was diese Wiese bedeutet.
Kategorie:
Kirche
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