Update vom 04. Mai 2025 - 15 Uhr
Nach dem Tod von Papst Franziskus richtet sich der  Blick der katholischen Welt nun auf das bevorstehende Konklave. Im Folgenden erläutert unser Partnerportal www.kath.de den  Ablauf dieser bedeutsamen Wahl und werfen einen Blick auf die Erfahrungen  der jüngsten Papstwahlen.
Das Konklave beginnt frühestens 15 und spätestens 20 Tage nach Eintreten  der "Sedisvakanz", dem Tod des Paptes. In diesem Fall hat das Kardinalskollegium entschieden,  dass das Konklave am 7. Mai beginnen wird  – 16 Tage nach dem Tod des Papstes.  Am Vormittag dieses Tages werden sich die wahlberechtigten Kardinäle  zunächst in der Petersbasilika zur Messe "Pro eligendo Papa" ("Zur  Papstwahl") versammeln. Anschließend ziehen sie in einer feierlichen  Prozession von der Capella Paolina zur Sixtinischen Kapelle, wobei sie  "Veni Creator Spiritus" ("Komm Schöpfer Geist") singen, um den Beistand  des Heiligen Geistes zu erbitten. 
In der Sixtinischen Kapelle werden die Kardinäle einen Eid ablegen, in dem sie versprechen, die Wahlregeln zu befolgen und absolute Geheimhaltung zu wahren. Nach dem Eid fordert der Zeremonienmeister mit der lateinischen Formel "Extra omnes" ("alle hinaus") alle Nicht-Wahlberechtigten auf, die Kapelle zu verlassen. Danach werden die Türen verschlossen und das eigentliche Konklave beginnt.
Geheime Wahlgänge
Die Wahl erfolgt durch geheime Abstimmung. Jeder Kardinal erhält einen  Stimmzettel mit der lateinischen Aufschrift "Eligo in Summum Pontificem"  ("Ich wähle zum Papst"). Auf diesem Zettel schreibt jeder der anwesenden 135 wahlberechtigten Kardinäle – möglichst mit  verstellter Handschrift – den Namen seines Kandidaten.
Am ersten Tag findet gemäß der Apostolischen Konstitution "Universi Dominici Gregis" festgelegten Regel nur ein Wahlgang statt. An den folgenden Tagen werden jeweils zwei Wahlgänge am Vormittag und zwei am Nachmittag durchgeführt.
Nach jedem zweiten Wahlgang werden die Stimmzettel verbrannt. Durch Zugabe  bestimmter Chemikalien entsteht entweder schwarzer Rauch (keine  Einigung) oder weißer Rauch (ein neuer Papst ist gewählt). Zusätzlich  werden die Glocken des Petersdoms bei erfolgreicher Wahl geläutet.
Wie lange dauerten die letzten drei Konklave?
Das Konlave 1978: Die Wahl von Papst Johannes Paul II. 
Das Konklave begann am 16. Oktober 1978. Karol Wojtyla wurde im achten Wahlgang am dritten Tag zum Papst gewählt. 
Das Konklave 2005: Die Wahl von Papst Benedikt XVI. 
Das Konklave nach dem Tod Johannes Pauls II. begann am 18. April 2005.  Bereits am zweiten Tag, dem 19. April, wurde Kardinal Joseph Ratzinger  im vierten Wahlgang zum Papst gewählt. 
Das Konklave 2013: Die Wahl von Papst Franziskus
Nach dem historischen Rücktritt Benedikts XVI. versammelten sich die  Kardinäle am 12. März 2013 zum Konklave. Die Wahl dauerte ebenfalls nur  zwei Tage und wurde im fünften Wahlgang entschieden.
Konklave am Wendepunkt der katholischen Kirche?
Das Konklave 2025 steht unserer besonderen Vorzeichen. Nicht nur wegen der hohen Anzahl von Kardinälen. von denen 109 durch Papst Franziskus ernannt wurden, sondern auch wegen der kirchenpolitischen Bedeutung. Die Wahl des neuen Papstes und seine politische „Agenda“ könnten ein Wendepunkt für die katholische Kirche sein.
Wird der Nachfolger als  Stellvertreter Christi auf Erden den Reformweg von Papst Franziskus  fortsetzen, um die „reformwilligen“ Katholik:innen (in den  „schwächelnden“ Kontinenten Europa und Nordamerika) zu stärken oder wird  es ein „roll back“ durch einen Pontifex geben, den die „traditionellen“  und „konservativen“ Katholik:innen (vor allem in den „boomenden“  Kontinenten Afrika und Asien) stattdessen befürworten? 
Lesetipp von unserem Partnerportal kath.de zur Sedisvakanz 2025:
https://www.kath.de/kommentar/2025-04-26-sedisvakanz-2025-wohin-steuert-die-katholische-kirche 
Christian Schnaubelt
(Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)
					
        
      
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