Kathedrale von Autun Foto:hinsehen.net E.B.

Weihnachten wird anders

Weihnachten war 2020 anders und wird 2021 nicht mehr so sein wie 2019. Wird sich noch die besondere Stimmungslage einstellen? Die Geschenke „bringen“ es nicht mehr. Die Weihnachtsmärkte haben schon lange eine neue Weihnachtsstimmung etabliert. Das Fest verlangt eine andere Kultur – ein Kommentar zur Zukunft des Weihnachtsfestes.

Vom Ereignis wird Erstaunliches erzählt. Der Stall der Niederkunft bleibt nicht in seiner Schäbigkeit. Himmlischer Glanz verwandelt ihn. Vorher hatten die Engel schon die Hirten mit himmlischer Aura umhüllt. Wenn wir unsere Krippe aufbauen, dann denken wir nicht an die Rekonstruktion eines Stalles, sondern um unserem Wohnzimmer eine heimelige Atmosphäre zu geben. Der Weihnachtsbaum, vielleicht sogar mit Wachskerzen, geben dem Raum eine einmalige Atmosphäre. Barockmusik klingt in diesen Tagen besonders festlich. Konnten wir damit auch das „Corona-Weihnachtsfest“ in den besonderen Glanz hüllen, diese tiefgehende Freude empfinden?

Geschenke
Bringen sie noch den weihnachtlichen Effekt - wie früher? Der verschärfte Lockdown hatte eine Woche vor dem Fest das Suchen abgebrochen. Vorher waren wir mit Preisnachlässen überschüttet worden. Wie sollte das Besondere des Schenkens sich noch zeigen? Auf die Schnelle haben Amazon & Co. mit Hilfe von DHL & Co. die Lücke geschlossen. Aber ersetzen konnte dies das Geschenke-Stöbern und das Selbstverpacken der Geschenke nicht.

Andere Weihnachten bereits mit den Achtundsechzigern

Weihnachtsmärkte brachten bereits ein neues Weihnachtsgefühl, sie fielen im Coronajahr aus und die Weihnachtsleckereien konnten nur – to go – abgeholt werden. Anders als die Schaufenster haben sie die Plätze weihnachtlich inszeniert. So ähnlich, nicht abgeschirmt nach außen im heimliegen Wohnzimmer, wurde im Mittelalter Weihnachten gefeiert.

Die Geschenke, die nur den Kindern galten, waren bereits an Nikolaus von den Paten übergeben wurden. Wie sollten heute wie damals die vielen Singles das Fest begehen, wenn sie nicht zu ihren Eltern oder Verwandten fahren? Für Viele war das familiäre Konsumweihnachten schon seit dem achtundsechziger Kulturwandel eher eine Pflichtveranstaltung geworden. Silvester folgte ja bald, da musste man nicht in die kleinbürgerliche Familienidylle zurück, jeder konnte sich so geben, wie er, wie sie "ist".

Diese Offenheit, verbunden mit einem lockeren Zusammensein, oft mit Kolleginnen und Kollegen, brachten eine vorweihnachtliche Stimmung in die Berufswelt, zusammen mit der Aussicht auf Tage, in denen die beruflichen Anforderungen nicht greifen und sogar ein Skiurlaub eingeplant werden kann. Ein anderes Weihnachtsfeeling ist längst da. Zudem sind die Sterndeuter aus dem Orient zur Krippe unterwegs.

Die aktuellen Herodese

Ein Stall, der in himmlischen Glanz gehüllt wird, ein Königssohn, der nicht in einem Palast zur Welt kommt, Weise, die geheimnisvolle Gaben bringen, Hoffnungsvolles und Bedrohliches. Weihnachten verbindet gegensätzliche Spannungspole. Die Sterndeuter hatten möglicherweise aus der Konstellation von Saturn und Juppiter herausgelesen, dass in Israel ein kommender König geboren werde.

2020 war wieder ein Jahr, in dem von der Erde aus beide Planeten dieses besondere Leuchten zu beobachten war. Damals kündigte sich eine neue Herrschaft an. Herodes ist wie Lukaschenka und Trump ein Auslaufmodell. Neues klopft an die Tür. Vielleicht drei Weise nach Minsk und drei andere nach Washington schicken, die fragen, wo der Neugeborene zu finden ist, der mehr Gerechtigkeit verspricht, die Armen aus ihrer Ausweglosigkeit herausholt und der Jugend freie Bahn schafft.

Keine Spielsachen als Geschenke


Die Drei bringen keine elektrische Eisenbahn, überhaupt kein Spielzeug, auch keine Süßigkeiten, keinen geräucherten Schinken noch die Weihnachtsgans. Gold, Weihrauch und das Myrrhe-Kraut. In der Bibel steht nicht, was sie mit diesen Geschenken zum Ausdruck bringen wollten. Prediger greifen auf die Deutungen aus der Frühzeit der Christenheit zurück.

Gold bezeichnet die Herrschaft des neugeborenen Königssohnes, Weihrauch die Verehrung des göttlichen Kindes, Myrrhe, die für die Einbalsamierung genutzt wird, als Hinweis auf den frühen Tod des Kindes. Das alles nicht in einem Königsschloss, sondern in einem schäbigen Stall. Heute wäre Jesus vielleicht in einem Flüchtlingslager bei Betlehem zur Welt gekommen – ohne Staatsangehörigkeit – nur mit einem Flüchtlingspass der Vereinten Nationen.

 

So überstrahlt das Fest unseren Alltag und damit unsere Mittelmäßigkeit. Also Weihnachten nicht als traute Harmonie, sondern als himmlischer Glanz in unserer armseligen Hütte. Gold hieße, etwas schenken, das die Person herausstellt und nicht bloß nützlich ist. Weihrauch kann man tatsächlich vor der Krippe verbrennen. Die Sternsinger könnten das in ihr Repertoire aufnehmen. Die Myrrhe thematisieren. Im Jahrrückblick kann jeder die schmerzlichen Widerfahrnisse und einschneidenden Erfahrungen benennen.

Eine anspruchsvolle Weihnachtsgestaltung: Einen Konflikt klären
Wenn möglich noch vor dem Fest oder zwischen den Jahren, um nicht im alten Jahr festzukleben. Das sei besonders den katholischen Diözesen und Orden empfohlen, die nun im 11. Jahr den Missbrauch als Skandal vor sich herschieben. Offensichtlich fehlt da mancherorts die Kraft, jetzt Entschlossen zu Handeln.

Der Stollen trägt Gegensätzliches in sich
Das traditionelle Weihnachtsbrot lässt eine breite Geschmacksskala  im Mund zergehen: Zitrone, Mandel, Apfelsine, Zucker, Rosinen, Marzipan ergänzen das mit Butter und Zucker gebackene Sonntagsbrot. Mit weiteren Ingredienzien kann das Weihnachtsfest sich neu seinen Platz im Jahresablauf sichern.

 

Wie Weihnachten seine Karriere begann und einen anderen Festinhalt als die Familie hatte:
Weihnachten prägt das Abendland

Für die Muslime gibt es auch die Geburt Christi, aus einer Jungfrau, doch er ist nur Prophet, nicht Gottes Sohn Der Islam ist arianisch und muss Weihnachten ablehnen  


Kategorie: Religion

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Zum Seitenanfang