Weihnachten – Die kleinen Dinge

Ein chinesisches Sprichwort besagt, dass das leichte Flattern der Flügel eines Schmetterlings bis zur anderen Seite der Welt spürbar sein mag. Beschreibt dieses Sprichwort nicht genau das Wunder der Weihnachtsnacht? Wer hätte denn ahnen können, dass so etwas Gewöhnliches wie die Geburt eines kleinen Kindes in einem unscheinbaren Stall in Bethlehem den Lauf der Welt so maßgeblich verändern könnte? Will das Weihnachtsfest denn nicht genau deshalb unseren Blick für die kleinen, unscheinbaren und unbedeutenden Dinge schärfen?

Ist es nicht die Weihnachtsbotschaft, die uns sagt „Augen auf!“? Kann nicht der Obdachlose an der Straßenecke, die alte Frau im Supermarkt oder das nervende Kleinkind im Bus ebenso die Welt verändern?

Wäre Jesus nicht auch einfach ein kleines Kind unter Tausenden, hätten die Hirten nicht die Botschaft verstanden und ihren Blick auf das Kleine in dem unscheinbaren Stall gerichtet? Wieso fällt es uns dann im Alltag so schwer, auf die kleinen Dinge zu achten? Unser Alltag ist bestimmt von großen Schlagzeilen und Ereignissen: Naturkatastrophen, Aufstände und Unruhen. Flutlichter im Stadion, Weihnachtsbeleuchtung am Rockefeller Center und Feuerwerk zu Silvester. Es sind die großen Dinge, die unser Leben in Beschlag nehmen und die kleinen Dinge, die ihm Sinn verleihen.

Denn wenn der Flügelschlag eines Schmetterlings die Geschehnisse am anderen Ende der Erde beeinflussen, wenn die Geburt eines Menschen in einem Stall die Welt verändern kann, können wir dann nicht auch ein Leben verändern, durch ein freundliches Wort, ein Lächeln, einen Blick oder eine gutgemeinte Geste?



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