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Was ist die Konsequenz: Wenn ich nicht wähle?

(explizit.net) Ich sitze zu Hause vor meinem Wahlzettel und bin ganz unentschieden, was ich machen soll. Soll ich wählen? Soll ich nicht wählen? 30% der deutschen Bevölkerung geht nicht wählen. Viele aus Desinteresse, aber auch eine ganze Reihe davon aus Protest gegen diese Politik, diese Politiker. Mich verunsichert schon auch, dass ich den Worten der Politiker nicht immer trauen kann, dass häufig Versprechungen nicht eingehalten werden, dass Worte scheinbar keinen Wert mehr haben. Ich frage mich auch, wenn ich wähle, wen soll ich denn wählen? Wenn ich meinen politischen Vertretern nicht mehr Glauben schenken und ihnen nicht vertrauen kann, dann spielt es doch anscheinend keine Rolle, wen ich wähle. Die Parteien können ja versprechen was sie wollen und es nicht einhalten, ohne dass es für sie Konsequenzen gibt. Da scheint die einzige Konsequenz für mich als Wahlberechtigte - nicht zu wählen, damit sie es an den Stimmen merken.

(explizit.net) Ich sitze zu Hause vor meinem Wahlzettel und bin ganz unentschieden, was ich machen soll. Soll ich wählen? Soll ich nicht wählen? 30% der deutschen Bevölkerung geht nicht wählen. Viele aus Desinteresse, aber auch eine ganze Reihe davon aus Protest gegen diese Politik, diese Politiker. Mich verunsichert schon auch, dass ich den Worten der Politiker nicht immer trauen kann, dass häufig Versprechungen nicht eingehalten werden, dass Worte scheinbar keinen Wert mehr haben. Ich frage mich auch, wenn ich wähle, wen soll ich denn wählen? Wenn ich meinen politischen Vertretern nicht mehr Glauben schenken und ihnen nicht vertrauen kann, dann spielt es doch anscheinend keine Rolle, wen ich wähle. Die Parteien können ja versprechen was sie wollen und es nicht einhalten, ohne dass es für sie Konsequenzen gibt. Da scheint die einzige Konsequenz für mich als Wahlberechtigte - nicht zu wählen, damit sie es an den Stimmen merken.

Was ist die Konsequenz?

Wenn ich nicht wähle, nehme ich aber meine Möglichkeiten zur Mitbestimmung nicht wirklich wahr. Denn nicht wählen bedeutet ja nicht, dass ich mich für eine Richtung entscheide, sondern dass ich mich raushalte und die Konsequenzen dieser Politik auch nicht mit zu verantworten habe. Ich kann dann zwar meckern, aber wenn ich mich selbst nicht positioniere, indem ich meine Stimme für etwas abgebe, habe ich eigentlich auch kein Recht zur Kritik. Dagegen sein ist leicht. Aber etwas anders machen, das fordert von mir Engagement. Ich spiele auch mit der Errungenschaft freier Wahlen, denn wenn ich nicht wähle, nehme ich dieses Freiheitsrecht nicht wahr. Ich kann froh sein, in einer Demokratie zu leben, in der es freie Wahlen gibt.

Das Recht auf freie Wahlen ist ja in der Welt nicht selbstverständlich. Ich scheine damit auch in einem demokratischen Staat die Pflicht zu haben, freie Wahlen zu sichern und kann dazu beitragen, dass das Wahlrecht stabil bleibt, wenn ich mich aktiv engagiere. Es lebt nicht davon, dass ich es verweigere. Auch denke ich, dass ich mich eigentlich politisch engagieren sollte, wenn mir die augenblickliche Richtung der Politik nicht passt. Denn ändern kann ich nur etwas, wenn ich mein eigenes Engagement einbringe und nicht, wenn ich blockiere oder mich entziehe.

Aber dazu habe ich gar keine Lust, denn Politik ist auch immer ein Kompromiss. Wenn so viele Meinungen und Auffassungen aufeinanderprallen, wenn so viele Länder zu einem Europa werden sollen, dann braucht es auch viel Geschick zur Integration. Da muss man als Politiker wahrscheinlich auch manchmal von den eigenen Visionen und Zielen Abstriche machen. Wenn ich das alles so bedenke, dann muss ich eigentlich wählen, oder mich aktiv in der Politik engagieren.

<emphasize>Jutta Mügge</emphasize>



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