(explizit.net) Als Mutter einer kleinen Tochter gibt es für mich immer wieder Situationen, in denen sich mein Kind nicht an die Regeln hält, die ich für wichtig erachte. Es bringt z.B. sein Rädchen nicht in die Garage, wo es hingehört, sondern schmeißt es in die Einfahrt und lässt es dort liegen. Schimpfen, ermahnen, bitten nützen nicht viel, mein Kind schaltet auf Durchzug und verweigert meine Anliegen. Ich ärgere mich und versuche mit Druck und Fernsehverbot das Verhalten zu ändern. Nichts nützt. Bis ich nachgebe, weil es mir zu anstrengend wird. Ich gehe und hole das Fahrrad und bringe es in die Garage. Damit habe ich aber eine Chance verpasst, Einfluss auf mein Kind zu nehmen und noch viel mehr, ich habe das Verhalten meines Kindes betoniert. Denn meine Reaktion bestätigt nur die Hartnäckigkeit meines Kindes. Fernsehverbot hat auch nicht „gezogen“. Ich habe verloren.
Welche Konsequenz müsste ich denn setzen, die langfristig wirkt?
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Konsequenzen, die Verhalten ändern sollen, greifen nur, wenn sie logisch eingesetzt werden. Was ist aber in dieser Situation logisch?
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Logisch heißt, dass die Konsequenz immer in einem logischen Zusammenhang mit der „Tat“ stehen muss. In diesem Fall wäre logisch, dass nicht Fernsehverbot ausgesprochen wird, weil das unlogisch ist, denn es hat mit dem Fahrrad nichts zu tun, sondern in Aussicht gestellt wird, dass das Fahrrad für einen Tag weggeschlossen wird. Wenn mein Kind es nicht für nötig erachtet, sein Rädchen wegzuräumen, steht es ihm morgen nicht mehr zur Verfügung. Dafür brauche ich Standfestigkeit um durchzuhalten und nicht einzuknicken, denn ich kann damit rechnen, dass mein Kind ein großes Gezeter an den Tag legt. Es wird alles tun um mich zu provozieren. Wenn ich durchhalte, kann ich sicher sein, dass sich das neue Verhalten bei meinem Kind einnistet und es die Sicherheit spürt, dass ich mich nicht kleinkriegen lasse, dass ich es ernst meine.
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Es ist erst einmal anstrengend, logische Konsequenz zu suchen und sie dann durchzuhalten, aber es ist viel anstrengender nachzugeben und einzuknicken, weil sich das Verhalten des Kindes damit nie ändert und ich immer im Zugzwang bleibe.
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<emphasize>Jutta Mügge</emphasize>
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