Foto: White House/Pete Souza

Terrorspitzen zu Ostern

Der Globalkrieg erhellt den westlichen Demokratiemangel und die mittelöstlichen Terrorspitzen. Da Führer arrogant den Willen ihrer Wähler missachten, mehrt sich der Zündstoff für Konflikte. 2015 war das ärgste Jahr des globalen Terrors, ein existenzieller Angriff auch von innen heraus.

Der Globalkrieg erhellt den westlichen Demokratiemangel und die mittelöstlichen Terrorspitzen. Da Führer arrogant den Willen ihrer Wähler missachten, mehrt sich der Zündstoff für Konflikte. 2015 war das ärgste Jahr des globalen Terrors, ein existenzieller Angriff auch von innen heraus.

Dunkelheit und Furcht mögen nicht obsiegen, die Welt im Pessimismus gefangen halten, sagte Papst Franziskus in seiner Ostermesse. Zuvor hatte er Brüsseler Anschläge durch Jihadisten des "Islamstaats",

<p>, am 22. März verurteilt, wo es 35 Tote und 300 Verletzte gab. Die Metropole riss es in den Globalkrieg wie Ankara, Bagdad und Paris. In Pakistans Lahore traf ein Selbstmordattentäter der Taliban Sonntag eine Osterfeier: 72 Tote, auch 17 Kinder.</p> <p>Präsident Obama und Sicherheitsberaterin Susan E. Rice (Foto) ereilte der Bericht aus Brüssel in Havannas Residenz, zumal es einige US-Bürger betraf (vier Tote, 14 Verletzte). Medien zeigten oft in Split Screens: Barack H. Obama und Präsident Raúl Castro froh Sport verfolgend, daneben das blutige Brüssel. Obamas Tango in Buenos Aires, daneben diese Terroristenjagd von Paris und bis Frankfurt am Main. Obamas Reaktionen wie auch was er den Medien erklärte, stimmten - wie einst als er </p> <p>

<p> spielen ging - nachdenklich.</p> <p>Der Präsident rief nicht "Jetzt reicht es". Vielmehr sagte er am </p> <p>

<p>. März der Presse in Buenos Aires, er habe viel auf dem Tisch, doch wäre es seine oberste Priorität, den IS zu schlagen und damit die Quelle des barbarischen Terrors. Nun treffe es Europa, aber es seien unter den Opfern auch in Mittelost Muslime, die dem Islam in anderer Art folgten als der IS, der mit seiner verdrehten Ansicht des Islam überall die jungen Leute vergifte. Obama will den IS intelligent besiegen, die Taktik anpassen. Die Realität ist aber anders. Er wies es ab, Amerikas Muslime zu observieren, da sie sehr erfolgreich integriert wären.</p> <p>Insgesamt zeigt er aber Defizite: mangelndes Gefühl in der Weltnot; ideologische Starre seit Wahlversprechen wie Abzug aus Irak und teilweise Afghanistan, obwohl sich die Lage drastisch zuspitzte, mithin die Islamisten weitere Räume erhielten; keine rasch wirksame </p> <p>

<p>-Strategie; fünf Jahre Manko in Syriens Bürgerkrieg, der Europa in der Asylkrise schwächt; uneffektive Taktik gegen Islamismus als ideologischer Kehrseite dieses Terrors; schiefe Priorität durch die Stärkung der Schiiten-Achse Irans im Nuklearpakt; des Kremls Mittelostrolle; Streit mit Israel und Sunni-Partnern am Golf, Nil und Bosporus. IS bedrohe Amerika nicht existenziell? Der strebt nach A/C-Waffen, warb Jihadis in Kraftwerken an. Eine "schmutzige Bombe" genügte, wozu Donnerstag über 50 Staaten am Potomac beraten.</p> <p>

<p> nannte Obama zu Brüssel mehr als zwei tote Amerikaner und 14 Verletzte. Die Hauptpartner gegen IS-Propaganda seien Amerikas Muslime. Nun meint er, der IS bedrohe die zivilisierte Welt, weshalb er eine echt globale Koalition habe und offen für Flüchtlinge aus der IS-Gewalt sei. Kein Wort sagt er zu verfolgten Christen. Wie passt das zur </p> <p>

<p>-Anklage gegen den IS in Syrien-Irak? Und wie fällt das globale Bild zum Terror 2015 aus?</p> <h2>Terrorekstase</h2> <p>Das große Bild hat sich sehr verändert. Zählte </p> <p>

<p> für </p> <p>

<p> noch 75 IS-Angriffe in 20 Ländern mit 1.280 Toten und 1.770 Verletzten, so bietet der jüngste Globale Terror Index Bericht des Instituts für Wirtschaft und Frieden eine Erhöhung der durch Terror Getöteten um 80 Prozent in </p> <p>

<p> gegenüber der letzten Erhebung: 32.658 Menschen (2013 - 18.111). Die Terrorvereine Boko Haram und IS verursachten eine Hälfte der Toten, wobei drei Viertel von ihnen und die Hälfte aller Angriffe auf fünf Ländern entfielen: Afghanistan, Irak (9.929 Tote), Nigeria (7.512 Tote), Pakistan und Syrien. Knapp drei Prozent aller Toten betreffen seit dem Millennium den Westen. Global erreichten Terrorkosten $53 Milliarden. Seit 2000 waren das 61.000 Angriffe und 140.000 Tote. Wie diese argen Zahlen verraten, gerät die Gegenstrategie und -Taktik so uneffektiv, dass Terroristen Zeit gewannen, global zu expandieren und ihre ideologische Attraktivität durch Massenmord wie Zulauf zu erhöhen, Europa als Amerikas Partner zu schwächen, so dass selbst das Bündnis </p> <p>

<p> in Frage steht. Wundert sich noch jemand, warum im Lichte des Versagens beiderseits Konservative bis Rechtsradikale einen Zulauf haben?</p> <p>Da heißt es, der IS habe 40 Prozent an Land verloren. Schaut man nach, so ist das meiste Wüste. So kulturhistorisch gut der Gewinn

<p>

<p> ist, zu dem Präsident Putin am </p> <p>

<p>. März seinem Amtskollegen al-Asad gratulierte, um dessen Wiederwahl Mitte April zu ebnen, so limitiert wirkt dies doch für die Eroberung von Mosul. Anderntags erörterte Putin mit Irans Präsident </p> <p>

<p> den Sieg gegen den IS und den Kampf gegen "Terroristen". Doch sind Informationen oft gedreht und gezogen. Wähler fühlen sich so nicht vertreten, versagen für alle sichtbar Gegenstrategien, sofern es diese als Konzepte gibt. Präsident Obama gestand am 28. August </p> <p>

<p> ein, noch keine Strategie gegen den IS zu haben. Dies blieb so. Ein Vertrauensverlust greift aus. Leute glauben noch wenig.</p> <h2>Grenzenlose Entschlossenheit</h2> <p>Kaum besser steht es in Europa. Der Brüsseler Anschlag, ein tiefes Versäumnis. Dies hellte auch Molenbeeks Bürgermeisterin, Françoise Schepman, die zuvor eine Liste mit 80 Terrorverdächtigen erhielt und danach – drei auf der Liste erwiesen sich als </p> <p>

<p> Täter – CNN erklärte, was solle sie damit tun, es sei doch nicht ihr Job, mögliche Terroristen zu verfolgen. Das geht weiter im Verlust staatlicher Souveränität in "Ghettos" oder Pariser Vororten bis zu versagenden Sicherheitsbehörden. Es gipfelt in der fehlenden Sozialvisionen - ohne "Multikulti", das zu den Parallelordnungen führte.</p> <p>Kanzlerin Merkel schuldet ihren Wählern dreierlei: Eine Vision der Gesellschaft, die sich durch ihren Willkommenskurs ändert, eine demokratische Legitimation ihrer Asylpolitik und ein Wort, warum sie ein Sozialexperiment riskiert, zu dem ein Viertel der Wähler Nein sagten, sie aber dem Einbruch zuarbeitet. Wie läuft ihr Integrationskurs? Sie schloss am 19. März den Türkeipakt. Zur Jahresmitte Visafreiheit? Brüssel zeigt Passfälschung, so dass doch Flüchtlinge aus der Türkei nach Europa finden werden. In Libyen warten laut Pariser Verteidigungsminister Jean-Yves le </p> <p>

<p> 800.000 auf ihre Chancen nach Europa. Was nützen ihre Worte über die "grenzenlose Entschlossenheit", den Terror zu besiegen, wenn es nur durch Grenzkontrollen geht? Brüssel zeigt, wie die Attentäter kreuz und quer durch Europa reisten und sich unter die Flüchtlinge mischten. Kann Innenminister Thomas de Maizière so wirklich "Islamistischen Terrorismus" bekämpfen?</p> <p><emphasize>Wolfgang G. Schwanitz</emphasize>

<p><emphasize>Mehr Informationen in der<emphasize>Facebook Gruppe<link target="_blank" url_id="2007">.</emphasize></emphasize>

<p><emphasize>Folgen sie dem<link target="_blank" url_id="1856">auf Twitter.</emphasize>



Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Zum Seitenanfang