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Talmiglanz

Amerikas Präsident trumpft auf: gegen die demokratischen Defizite, Träume von Weltstaat und Islamisten.Noch steckt die von ihm angesagte Militärkampagne gegen den "Islamstaat" samt Kalifat in den Anfängen.Trump und Merkel bilden ein Art Oxymoron. Von ihrer guten Kooperation hängt viel auch in Mittelost ab.

Amerikas Präsident trumpft auf: gegen die demokratischen Defizite, Träume von Weltstaat und Islamisten.Noch steckt die von ihm angesagte Militärkampagne gegen den "Islamstaat" samt Kalifat in den Anfängen.Trump und Merkel bilden ein Art Oxymoron. Von ihrer guten Kooperation hängt viel auch in Mittelost ab.

Am Freitag hat Donald J. Trump als 45. Präsident seinen Amtseid geleistet. Der twitternde Ungestüme nannte es zuvor seine Priorität, den "Islamstaat", IS, samt

<p> in Syrien-Irak bald zu besiegen. Dazu legte das Militär </p> <p>

<p> Tage vor seinem Eid Pentagonchef James N. Mattis die Optionen für eine Beschleunigung der Militärkampagne vor. Ziele sind neben dem IS Extreme wie al-Qaida. Auf der </p> <p>

<p>, und am Folgetag bei der CIA betonte er, islamistischen Terror aus der Welt zu schaffen.</p> <p>Die neuen Prinzipien? Die Autorität über Kampftaktiken vom Weißen Haus zurück an das Pentagon zu delegieren, auch die Verfügung über Truppen und ihre Anzahlen in speziellen Aktionen. Zudem können größere Bodentruppen nach Irak oder Syrien verlegt werden. Für die Planung benötigten Joseph F. Dunford und das Übernahmeteam sechs Wochen. Dieser Chef des Vereinten US-Generalstabs behält in der Trump-Administration weiter sein Amt.</p> <p>Der IS hatte Verluste in Libyen nach B-2 Angriffen bei </p> <p>

<p>, jedoch Zuwachs in </p> <p>

<p> und Dair </p> <p>

<p>. Letzteres, am Ende des Euphrats, ist nicht nur Zentrum der gleichnamigen Provinz, sondern zählt seit Armenier-Massakern vor 102 Jahren – mit Todeslagern – sowie seiner IS-Einnahme ab 2013 mit viel vor und zurück zu den mittelöstlichen Blutländern. Wieder erlitten Christen und Yaziden Tod und Vertreibung, laut Washington ein </p> <p>

<p>. Zudem siedelt </p> <p>

<p> Schiiten in ehemaligen Sunniten-Gebieten um Damaskus und Idlib an.</p> <p>Doch das neuerliche Ausgreifen des IS erstreckt sich auch auf den Westen. Der Jihadist in Floridas Fort Lauterdale vom </p> <p>

<p>. Januar bestätigte seinen Angriff im Flughafen – fünf Tote – für den IS. Zudem gab Esteban Santiago am 17. Januar vor Gericht zu, in "jihadi chat rooms" Gleichgesinnte kontaktiert zu haben, die auch Attacken planten. Andererseits wurde am 16. Januar der Usbeke Abdulgadir Masharipov in Istanbul festgenommen, der </p> <p>

<p> in einem Nachtklub 39 Menschen tötete und zu dem sich gleichwohl der IS bekannt hatte.</p> <p>Gegen den IS im Nordirak helfen 150 Soldaten der Bundeswehr, kurdische Peschmerga-Kämpfer auszubilden. Dies Mandat verlängerte Berlin am </p> <p>

<p>. Januar. Insgesamt seien seit 4. September </p> <p>

<p> etwa 12.000 Kämpfer trainiert worden, die nun den IS auch um Mosul angehen. Doch gerät es sensibel, wenn Kurden in arabischen Räumen operieren. So schnell manche wünschen, dass Mosul und ar-Raqqa fallen, so sehr fragt sich, wer sie wie sichert.</p> <p>Schließlich verhindert Ankara in Nordsyrien geschlossene kurdische Räume. Viel hängt daran, was eine politische Regelung ab </p> <p>

<p>. Januar im kasachischen </p> <p>

<p> zeitigt, zu der </p> <p>

<p> die Trump-Administration einlädt. Doch ist viel erst auszusortieren, da Trump die Nato obsolet, ignorant gegen Terror und die zerfallende EU Deutschlands Vehikel nannte.</p> <h2>Rohe Rede</h2> <p>Was Donald J. Trump im Times-Interview vom </p> <p>

<p>. Januar erklärte, sind seine Eindrücke von Tendenzen als Nichtpolitiker, die wahre Kerne haben. Indes sind diese ungenügend abgewogen. Doch zahlt Amerika in die Nato 2017 rund 22, Berlin 15, Paris elf und London zehn Prozent. Länder haben diese Nato geschwächt, linksliberale Eliten besonders versagt.</p> <p>Wichtig ist, dass sowohl Nato als auch EU mit dem Kreml konfrontiert sind, der beide voll aufzuspalten droht. Zu hoffen ist, dass der Präsident seine Rede mehr abwägt. Andererseits haben Nato und EU enorme Mängel. Was Trump an Identitätsverlust im Westen sieht und den weiteren Zerfall umkehren will, ist trotz der objektiven </p> <p>

<p> kaum abweisbar.</p> <p>Transatlantische Seiten sollten einander beistehen, sich ergänzen. Berlin hat am </p> <p>

<p>. Januar erklärt, mit der Trump-Administration auf allen Ebenen zu kooperieren. Angela Merkel meinte, Europäer nehmen ihr Schicksal selber in der Hand. Der Kampf gegen Terrorismus sei gesamteuropäische Aufgabe, globale Herausforderung. In der Tat, ebenso in Amerika.</p> <h2>Don versus Geli </h2> <p>Werte und Sicherheitsinteressen gleichen sich, nicht taktische Wege dahin. Die Deutsche wirkt als Euro-Globalistin, er als US-Regionalist. Sie lockt mit Reisefreiheit, die Welt gehe jetzt "ehern" zusammen. Er bangt um die westliche Zivilisation, will das Ruder umlenken, zuvörderst Amerika bewahren. Ihren bisherigen Berliner Kurs wertet er als "katastrophal".</p> <p>Präsident und Kanzlerin könnten kaum gegensätzlicher sein. Im Wahlkampf warf er seiner Rivalin vor, "Amerikas Merkel" zu werden, da sie trotz bedrohlicher Sicherheitslagen bei offenen Grenzen und höheren Flüchtlingsaufnahmen bleibe. Solange der islamistische Terror wüte, gehe es womöglich auf Generationen (kürzer wäre Illusion) um Gegenteiliges: dichtere Grenzen, Hausaufgaben, Terror-Ideologie überwinden sowie flexiblere </p> <p>

<p>.</p> <p>Viel Zuspruch hat Trump in Israel, Golfstaaten und am </p> <p>

<p> – sowie bei Antagonisten wie Präsident </p> <p>

<p> und in Ländern Mitteleuropas, namentlich die </p> <p>

<p>-Gruppe und Parteien von Rebellen in Paris, Berlin, Rom, Wien und Den Haag – siehe Koblenzer Treffen –, die sich im Wahlkampf gegen Angela Merkels Öffnungskurs wenden. Erfolgreiche Revolten gegen unpopuläre Politik wären 2017 nicht auszuschließen, eine "Berliner Mini-EU" bliebe übrig.</p> <p>Divergenzen Merkels und Trumps gehen tief. Sollte sie ihn im Frühjahr besuchen, mögen sie kleine Nenner finden: zum IS, trotz Berliner Defizite, und zum Kreml. Ob dies auch für </p> <p>

<p> Expansion, </p> <p>

<p> um Israel und Irans Griff nach </p> <p>

<p> zutrifft, ist offen. Obama verfehlte acht Jahre, Berlin folgte ihm oft ohne die ureigene und kritische Mittelostpolitik.</p> <p>Finden sich Trump und Merkel nicht, so mag ihr erstes auch ihr vorletztes Treffen sein (er sagte sein Kommen an). Seine Revolte betrifft mehr als Nato, EU oder UN. Demokratien landeten durch innere Defizite und zügellose </p> <p>

<p> in Krisen. Antibewegungen suchen eigenständigere Wege heraus für ihre Nationalkulturen – ohne Brüsseler Auflagen.</p> <p>Ähnlich Trumps Präsidialrede mit dreierlei: er klagt Parteien und Regierungsart an, wirbt um antiglobalistische Nationalstaaten (kein alter </p> <p>

<p>), den Regionen näher als der "Weltstaat" sind, und erklärt dem Islamismus den Globalkrieg. Was, wenn alles schiefgeht? Viel liegt an informierten, nicht medial manipulierten Bürgern als Wähler. Sonst lösen Politiker laut Bertolt Brecht ihr Volk auf und wählen sich ein anderes. Begannen sie damit schon im Talmiglanz der grenzenlosen Globalisierung?</p> <p>



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