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SPD – Sorgenkinder sind uns die liebsten

Ganz Deutschland sorgt sich um die SPD, zwischen Mitleid und Wut entlädt sich die komplette Skala an Emotionen auf eine Partei. Auf Sorgenkindern projizieren sich meist die größten Erwartungen. Die Sehnsucht nach Sozialdemokratie ist bei 15 Prozent Zustimmung größer denn je.

Kinder, die am meisten Sorgen bereiten, sind einem die liebsten Kindern.
In ihnen sehen Eltern das größte ungenutzte Potenzial. In Sorgenkindern stecken Fähigkeiten, die andere Kinder nicht leisten können.

Ein Sorgenkind zeichnet sich nicht dadurch aus, dass es alles falsch macht. Denn meist zerbrechen Sorgenkinder an den vielen Erwartungen der Eltern.
Sie schießen plötzlich einen Bock nach dem anderen und verschwinden lieber in der Versenkung als in die großen Fußstapfen zu steigen. Das Gefühl der Verunsicherung zwingt das Sorgenkind in ein Labyrinth der Selbstfindung.

Jede noch so gut gemeinte Resozialisierungsmaßnahme schlägt fehl, weil das Sorgenkind selbst nicht weiß, was es will. Zwischen Trotzreaktionen und Verantwortungsgefühl macht es nichts Halbes und nichts Ganzes. Und immer wieder bekommt es den Ärger.

Alle, die sich Dutzend Mal über das Sorgenkind aufgeregt haben, wenden sich komplett von ihm ab und resignieren: Diesem Kind ist nicht mehr zu helfen.

Allen Betrachter fällt dieser Anblick schwer. Auf der einen Seite das Sorgenkind, in dem so viel Potenzial schlummert und auf der anderen Seite, seine ehemaligen Weggefährten, die ihr Heil im Unglück suchen. Beide sind sie auf der falschen Fährte und doch weiter einander orientiert.

Der deutsche Michel lechzt nach Sozialdemokratie. Auch wenn der alte Lump im Moment nur über sie meckert. Der deutsche Michel wünscht sich sozialen Rückhalt und gleichzeitig Visionen einer gemeinsamen Zukunft.

Das Sorgenkind muss endlich aufhören, Sorgen zu bereiten und anfangen Hoffnungen zu schüren. Das Heilsversprechen kann neben grünen Düften und brauner Brühe auch im knallroten Herzen liegen. Haste mal ‘nen Sozen?


Kategorie: Politik

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